Vorbemerkungen

Im Zeichen des Streiks in Frankreich wegen der Rentenreform - der auch die SNCF umfaßt - haben wir im Vorfeld etwas Angst um unsere durchgehende Anreise von Frankfurt nach Marseille, denn immer wieder fallen Züge aus ... doch wir haben Glück!

Alle Photos mit Namensbestandteil 'DSC_' sind von Christian!

Marseille - Spanien - Marseille 2019/20:

Flamingos in der Camargue vor Le Grau-du-Roi
Flamingos in der Camargue vor Le Grau-du-Roi

Provence, Mittelmeerküste & Pays catalans

Einfahrt in's Pays Cathare zum Chateau Queribus
Einfahrt in's Pays Cathare zum Chateau Queribus

Landkarte: GROSS (1,6 MB) oder klein (160 KB)

Rennradtraining G1

Das Wetter zwischen den Jahren ist am Mittelmeer eigentlich eine sichere Bank, was Temperatur und Niederschlag angeht: Sehr oft trocken und sonnig bei 10-15°C. Außerdem liegt der Zeitraum außerhalb der Hauptreisesaison, um nicht zu sagen: Es ist dort extrem wenig los; wer also das ursprüngliche Leben bevorzugt, ist genau richtig. Die Kulinarik der Länder Frankreich und Spanien und die Meerlage lassen sogar beim Radtraining eine gewisse Urlaubsstimmung aufkommen:-)

An 13 Fahrtagen lassen wir über 1.400 km mit über 14.000 Hm zusammenkommen: Die Tagesetappen liegen zwischen 30 ~ 146 km mit 405 ~ 2.005 Hm. Ungewöhnlich hoch war die Zahl der Platten: 4! Ansonsten lief die Fahrt aber problemlos.

Anreise

Christian kommt von Hamburg, wir besteigen zusammen den durchgehenden TGV in Frankfurt nach Marseille. Im Rollstuhlabteil der 1. Klasse haben wir samt Räder fürstlich Platz. Die Fahrt vergeht, gerade zum Schluß hin, fast wie im Flug. Pünktlich angekommen bauen wir die Räder zusammen und beziehen unser Hotelzimmer direkt neben dem Bahnhof mit Blick auf die Bahnsteige von St. Charles. In der Nähe zum Cours d'Estienne können wir zum Abendessen zwischen verschiedenen Restaurants wählen; ich entscheide mich - zur Einstimmung - für Moules frites:-) Leider hat das empfohlene Restaurant Chez Loury - nicht verwunderlich zu dieser Zeit - Betriebsferien. So., 22.12.2019

Abstecher in die Provence

Erste Ziele: Cassis und Aix (Tag 1: Marseille - Aix-en-Provence)

Der Morgen begrüßt uns mit wolkemlosen Himmel! Die Räder wie auch wir sind bereit. Vorbei am Hafen, wo Verkaufsstände für Fisch aufgebaut werden (später mehr zu den Gebäuden im Hintergrund auf unserem Stadtrundgang durch Marseille) geht es bei 10°C auf der Küstenstraße mit Blick auf die Insel Chateau d'If (die durch Dumas' Der Graf von Monte Christo [9.1.20] Berühmtheit erlangt hat) zur Cite radieuse von Le Corbusier, deren Architektur durch das sogenannte Modulor Maßsystem bestimmt wird, ein sehr interessantes Konzept, welches auf dem Goldenen Schnitt basiert [9.1.20]. Jetzt machen wir uns an die Ausfahrt aus Marseille und über den Col de la Gineste kommen wir nach Cassis: Leider ist die Route des Cretes (Küstenstraße) wegen heftigem Wind gesperrt, was uns ein entgegenkommenden Rennradfahrer bestätigt. So fahren wir bei bestem Wetter zur Mittagsrast mit geschmortem Tintenfisch mit Reis in Aubagene (im Cafe des Arts [9.1.20]), wobei uns die Wettervorhersage optimistisch stimmt. Am frühen Abend erreichen wir Aix-en-Provence und finden sofort ein Hotel (wo ich schon 2018 auf der Rückfahrt abgestiegen bin) und bummeln etwas durch die Stadt zum Cours Mirabeau mit seiner tollen Architektur; abends entscheiden wir uns gegen das Restaurant, wo es heißt: Der erste vin chaud geht auf's Haus;-) Mo., 23.12.2019: 98 km Ø 18,8 km/h (5:13) 1.811 Hm; 10-13°C

Über den Luberon und Roussillon nach Carpentras (Tag 2: Aix-en-Provence - Carpentras)

Wir frühstücken im Cafe und fahren kurz nach Sonnenaufgang am Uhrturm des Rathauses vorbei (von 1510, auf römischem Fundament erbaut, mit astronomischer Uhr). Über Nebenstraßen gelangen wir durch hügeliges Gelände in's Tal der Durance, wo es über dem Luberon komischerweise einen großen Regenbogen gibt: Hier habe ich meinen ersten Platten:-| Die Abbaye de Silvacane lassen wir aus und nehmen die Auffahrt in der Combe de Lourmarin (303 m) unter die Räder. Anschließend haben wir kurz nach dem höchsten Punkt (431 m) einen tollen Blick auf Bonnieux und über den Ort und das Plateau de Vaucluse bis zum in Wolken gehüllten Mont Ventoux! Nach einer improvisierten Mittagsrast erreichen wir an den Ockerfelsen vorbei Roussillon und fahren weiter auf Gordes. Hier zieht sich der Himmel etwas zu, so daß die Abbaye de Senanque im Tal einen trüben Eindruck macht (genau wie auch 2006 schon). In der dann folgenden Auffahrt zum Plateau de Vaucluse geht es auf 574 m hoch zum Col des trois Termes. Die dann folgende Abfahrt führt durch eine Schlucht, die sich zum Rhonetal hin öffnet. In Carpentras beziehen wir ein Hotel direkt im Zentrum und sehen uns in der Stadt um: Kathedrale St. Siffrein, Porte d'Orange (von 1360, einzig verbliebender Stadttor); anschließend lassen wir uns durch die leicht kitschig weihnachtlich geschmückte Innenstadt treiben, wo mich besonders Rosine et Barbo [24.3.23] beeindrucken: Metergroße Figuren [24.3.23], die scheinbar mühelos tanzen und mit den Menschen ringsherum interagieren! Heute am 24. finden wir kein offenes Restaurant; so kaufen wir Salat, Oliven, Brot, Käse und Rotwein, nehmen einen Aperitif in der Bar (Dieses Glas gefällt mir und beim Bezahlen an der Kasse frage ich auf brüchigem Französisch, ob ich es kaufen kann. Die Dame winkt ab und meint nur "Noël", ich könne es mitnehmen, geschenkt! So packe ich ab jetzt im Behindset jedesmal um das Glas herum:-) und machen es uns im Hotelzimmer gemütlich bei den MiB:-) Di., 24.12.19: 99 km Ø 19,7 km/h (5:03) 1.450 Hm; 6-13-16(-17)°C Σ 197 km, 3.261 Hm

Über die Alpillen und durch die Camargue an's Meer (Tag 3: Carpentras - Le Grau-du-Roi)

Nach dem Frühstück starten wir mit einem hervorragenden Blick auf den Giganten der Provence, den Mont Ventaux (1.909 m, Wintersperre). Die ganze Gegend ist geprägt vom Oliven- und Weinanbau; so verwundert die alte öffentliche Olivenpresse in Caumont-sur-Durance oder nach dem Überqueren der Durance der Weinkeller in Noves nicht. Anschließend fahren wir durch die Ebene auf die Alpillen und St. Remy zu (wo das ehemalige Kloster, in dem Vincent van Gogh Zuflucht gefunden hatte, heute geschlossen ist), passieren die antike Ausgrabungsstätte Glanum (hier Mausoleum, links und Triumphbogen, beides um das Jahr 0) und überqueren den Gebirgszug. In Maussanne wollen wir zu Mittag essen: Denn hier südlich der Alpillen, in einem der größten französischen Anbaugebiete für Oliven, wird eines der besten Olivenöle weltweit produziert. In dem kleinen Ort ist trotz Mittagszeit und sicher wegen dem 1. Feiertag nur das Cafe du Centre offen, wo wir uns bei bestem Wetter über das einzige 'Gericht', eine gemischte Platte freuen, welches wir 'verhandeln' können; das Personal hinter der Theke hatte wohl etwas Mitleid mit uns zwei Radfahrern:-) Auf dem weiteren Weg in Richtung Camargue passieren wir einen alten römischen Aquedukt, die Ruinen der Abbaye de Montmajour und erreichen Arles: Hier sehen wir uns im Stadtzentrum das riesige Amphitheater an. Nach Überqueren der Grand Rhone fahren wir auf Nebenstrecken an Weingütern und Rebanbau vorbei durch die Camargue. Bei Gallician gelangen wir an den Canal du Rhone a Sete, an dem wir am Tour Carbonniere vorbei zuerst Aigues Mortes mit dem Tour de Constance erreichen und etwas später in der grandiosen Landschaft der Camargue auch Kolonien von Flamingos im Abendlicht sehen. Über den Radweg am Chenal Maritime erreichen wir die Hafenstadt Le Grau du Roi mit ihrem charakteristischen Leuchtturm. Bevor wir im Hotel einchecken genießen wir - wie viele andere mit uns - den Sonnenuntergang, den wir auch vom Hotelzimmer aus verfolgen können. BTW, ein Blick in's Wetter zeigt: Alles gut, Die Lage bleibt stabil. An diesem 1. Feiertagsabend gönnen wir uns gegenüber dem Cafe Le Port (die Spiegelung im Wasser gehört zum Hotel Le Grand Sud, in dessen Restaurant wir sitzen [14.1.20]) das Festtagsmenü mit Meeresfrüchten zur Vorspeise und Vin des Sables:-) [14.1.20] Der Ort Le Grau-du-Roi gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten auf der ganzen Tour: Er verbindet eine lebendige Kleinstadt mit aktivem Hafen am Canal mit der Lage an der Küste mit Strand und allem was dazu gehört! Der Ort ist gerade zu dieser Zeit völlig unaufgeregt und bietet Hotels (die z.T. nicht bei booking sind), Cafes (z.B. Le Port Restaurant), Bars (z.B. La Marine, immer eine sichere Bank) & Restaurants am Canal und alles zum täglichen Leben in einem kleinen Ortskern mit Bahnhof! Und für schlechtes Wetter gibt es ein Seaquarium [24.1.20], worin ich schon einen ganzen Tag zugebracht habe ... Mi., 25.12.19: 128 km Ø 23,5 km/h (5:26) 558 Hm; 8-16-(17~18,5)°C Σ 325 km, 3.819 Hm

An der Küste nach Spanien

Die langweiligste Etappe, Teil I (Tag 4: Le Grau-du-Roi - Narbonne)

Ein Blick auf's Wetter verschafft Gewissheit: Langweiliges Wetter für diese Etappe. Wir genießen das First-Class-Frühstück im 4. Stock beim Sonnenaufgang umso mehr. Nach La Grande-Motte, Carnon-Plage (wo erstmals die Klanginstallation auf der Brücke ausgefallen ist:-( und Palavas-les-Flots passieren wir Vic-la-Gardiole, wo wir kurze Zeit später den Etang samt Canal du Rhone a Sete überqueren und Sete erreichen: Dummerweise essen wir in der Stadt (im Schatten), statt auf die sichere Bank der Bikini-Bar an den Dünen zu setzen. Egal, wir nehmen den Dünenradweg, lassen Agde links liegen und verlassen im verwunschenen Vias, wo wir an der Wein-Cooperative vorbeifahren, die Hauptstraße, um uns über landschaftlich wenig reizvolle Wege nach Narbonne-Plage durchschlagen. Hier verlassen wir die Küste, um auf Wunsch von Christian die Montage de la Clape unter die Räder nehmen, um zum Sonnenuntergang das festlich geschmückte Narbonne zu erreichen. Ein Blick in's Meteo zeigt, daß die Windrichtung und -stärke exakt vorhergesagt wurde und gibt für Francfort 2-5°C bei Wolken an. Das Abendessen beschließe ich gerne mit Fromage blanc mit Waldfrüchten. Do., 26.12.19: 144 km Ø 21.7 km/h (6:38) 556 Hm; 8-15/16-18°C Σ 469 km, 4.375 Hm

Endlich: Die Pyrenäen in Sicht (Tag 5: Narbonne - Banyuls-sur-Mer)

Kein Feiertag, kein Wochenende: Wir wollen in der Markthalle frühstücken. Die ist noch fast menschenleer, wir bewundern die Auslage und frühstücken in einer solchen Bar. Für unsere Pommes werden die Kartoffeln ganz frisch zubereitet (scheinbar vom älteren Vater des Betreibers). Dann gehen wir - mit Blick auf die überbaute Römerbrücke (links), den Weihnachtsmarkt und die Kathedrale (rechts) zurück zum Hotel; auf dem Weg gehen wir aber an der unvollendeten Kathedrale vorbei, von der nur der Chor fertiggestellt wurde: Eine eindrucksvolle Bauruine:-) [16.1.20] Das Wetter verspricht gute Sicht, viel Sonne und relativ wenig Wind (Transmont)! Wir nehmen nicht den Weg durch die Etangs auf dem nicht staubfreien Radweg, sondern fahren diesmal über Bages - schon mit Blick auf die Pyrenäen - durch die Marschlandschaft (die mich immer wieder an Schottland erinnert) und Peyriac-de-Mer, wo das Cafe zwar schon offen hat (immer eine sichere Bank!), wir aber so früh nicht einkehren wollen. Später dann offenbaren sich uns nach dem Bäckerei-Stopp in Leucate immer wieder (hier mit einem der seltenen TGVs) tolle Blicke auf das Pyrenäen-Panorama (hier von der Brücke vor Port-Leucate) oder vor der Überquerung der Agly. Je weiter wir uns der spanischen Grenze nähern, desto besser wird das Wetter: Hier fahren wir auf der palmengesäumten Küstenstraße auf St-Cyprien-Plage. Im Hintergrund sind schon die Monts Alberes, die Ausläufer der Pyrenäen am Mittelmeer [16.1.20] zu erkennen. Nach einer Stärkung mit Sandwich in einem Frischfisch-Restaurant in Argeles-Plage machen wir uns (auf Christians Wunsch) an die Auffahrt (wo ich mir zu Anfang in einer 15-20 %-Abfahrt einen Snake Bite einfange, mein 2. Platten:-( zum Col de Molle Richtung Tour Madeloc: Zuerst haben wir einen tollen Blick auf den (fast schon zu) malerischen Küstenort Colliour mit dem Fort St. Elme (rechts); dann einen tollen Rückblick auf die Ebene um Perpignan mit super Fernsicht über Argeles-Plage, St-Cyprien-Plage und Canet-Plage die Küste entlang! Die Straße ist traumhaft schön, wir sind fast alleine unterwegs und die Sonne taucht mit ihren letzten Strahlen die Küste und unsere Zielort Banyuls in seichtes Abendlicht. Hier übernachte ich zwar erstmals, aber - bei dieser Ansicht - sicher nicht das letzt Mal! Und die Wetteraussichten für Roses, unsere nächste Etappe, stimmt hoffnungsvoll ... Fr., 27.12.19: 119 km Ø 21,1 km/h (5:39) 1.177 Hm; 11-17/18(-20)°C Σ 588 km, 5.552 Hm

Über das Cap Creus zur griechischen Kolonie Empuries (Tag 6: Banyuls-sur-Mer - L'Escala)

Vor dem Frühstück werfe ich einen Blick aus dem Hotelzimmer: Traumhaft! Zur Abfahrt blinzelt die Sonne schon hinter den Bergen hervor. Und vor der ersten Abfahrt des Tages haben wir einen klasse Blick auf die vor uns liegende Küste. Hier nehmen wir die alte Straße am Platja de Perafita vorbei, aber die Straße ist schon recht aufgelassen ... Anschließend passieren wir Cerbere mit dem französischen Grenzbahnhof, die spanische Grenze ...

Vuelta a Espana

... und es geht hinunter nach Portbou, wo wir - schon fast traditionell - auf der Promenade Maritim auf ein erstes Bocadillo de queso y tinto einkehren in der Bar Guingueta El Campaner Xiringuito [16.1.20]. Der Küste folgend geht es hügelig erst hinauf (rechts hinten die Abfahrt nach Portbou) und wieder bergab (hier Christian in der Abfahrt) und wir erreichen etwas später zuerst El Port de Llanca, dann El Port de la Selva. Hier entscheiden wir uns für den 'Abstecher' nach Cadaques: Denn es soll eine nicht staubfreien Weg nach Roses geben, den wir unbedingt ausprobieren wollen. Hinauf durch den Parc Natural del Cap de Creus geht es mit schönem Rückblick; in Cadaques fällt mir dann aber zuerst der große Parkplatz auf:-| Durch den übervollen Ort - der früher sicher mal sehr schön gewesen ist - suchen wir den Einstieg in unseren Weg: Der stellt sich aber als recht unwegsam (weil ausgewaschen und steil) für ein reines Rennrad heraus. So kehren wir um und kommen dafür in den Genuß der grandiosen Abfahrt (im Hintergrund rechts die schneebedeckten Pyrenäen) mit Blick auf die Küste (bis zur Bergkette bei Torroella de Montgri)! An der Küstenpromenade in Roses kehren wir ein und genießen die Sonne: Herrliche 24°C zeigt das Thermometer an! An der Zitadelle von Roses (16. Jh) verlassen wir die Stadt und fahren mit Höchstgeschwindigkeit nach Castello d'Empuries: Hier sehen wir uns den öffentlichen Waschplatz aus dem 19. Jh. an, welcher verschiedene historische Elemente und Bauteile einbezieht (ehem. Franziskanerkloster von 1264, toskanaische Säulen 16. oder 17. Jh.) und auf mich eine maurische Ausstrahlung hat sowie die gotische Basilika Santa Maria (14./15. Jh.). Einkehren tuen wir dann in der Bar (im Zentrum links) auf dem zentralen Platz Placa dels Homes [16.1.20]. (Hier mehr zu den Sehenswürdigkeiten. [16.1.20]) Über ruhige Nebenstraßen erreichen wir dann wieder das Meer bei Sant Marti d'Empuries (ganz rechts Empuriabrava) und an den Ausgrabungen der griechischen Kolonie Empuries [16.1.20] vorbei unseren Zielort L'Escala: Hier finde ich - vorbei an der Kirche Sant Pere im frühen Abendlicht das Hostal El Roser [16.1.20] wieder (welches nicht bei booking zu finden ist und in dem ich auch schon 2012 übernachtet habe): Es liegt direkt hinter der Kirche:-) Abends schaue ich bei einer der Buchten vorbei, bummel durch die Gassen und komme an diesem Anchovis-Verkauf (L'Escala ist international für seine qualitativ hochwertigen Anchovis bekannt) und der Alfoli de la Sal vorbei (früher Lagerhaus für Salz zur Konservierung von Fisch, 17. Jh.). Passend dazu stolpern wir noch in eine Art Anchovis-Bar (Anchovis El Xillu [16.1.20]) und wir verkosten verschiedene Arten Anchovis: Im Laden hängen an der Wand viele Photos mit der Dame im Laden; dies scheint irgendwie wichtig zu sein, so lasse ich auch ein Photo mit ihr machen; man weiß ja nie ...;-) (Es gibt sogar ein regelrechtes Festa de l'Anxova [16.1.20].) Abends gehen wir aber ganz normal im Restaurant in unserem Hostal essen: Zum Nachtisch gibt es ein kunstvoll zubereitetes Flan de huevo de la casa. Sa., 28.12.19: 103 km Ø 19,9 km/h (5:10) 1.485 Hm; 11-15/17(~24)°C Σ 691 km, 7.637 Hm

Auf zur Regeneration der müden Glieder (Tag 7: L'Escala - Caldes de Malavella)

Wir frühstücken ausgiebig. Heute wollen wir den südlichsten Punkt der Reise erreichen, die Übernachtung ist in Caldes de Malavella geplant, einem alten Badeort, den schon die Römer nutzten. Das Wetter spielt mit: Sonne satt! Wir starten im Schatten der Kirche Sant Pere und werfen noch einen Blick auf die Halbinsel Cap Creus mit Empuriabrava und Roses. Über Ulla mit Blick auf die Berge mit Festung (bei Torroella de Montgri) erreichen wir eine recht zersiedelte Küste, an der es auch mal steil rauf und runter geht, um schlußendlich über eine Straße mit Aussicht zum Leuchtturm am Cap de Sant Sebastia zu kommen. Dann geht es in einer langen Abfahrt hinunter nach Llafranc, wo wir Pause auf der Promenade machen. Anschließend fahren wir - zum Teil auf Radstrecken - über Calella de Palafrugell, Palamos, Sant Feliu de Guixols zum schönsten Küstenabschnitt: Leider verläßt uns gerade hier die Sonne:-( So nehmen wir die Auffahrt zur Ermita Sant Grau unter die Räder ..., nur um oben festzustellen, daß die Bar - die eine Pilgerstätte für Rennradfahrer ist! - geschlossen ist:-( Naja, wir packen uns warm ein, ohne Sonne wird es frisch auf der Abfahrt nach Llagostera und weiter nach Caldes de Malavella: Hier kommen wir im Hotel Balneari Prats unter, einer alten Badeanstalt. Dummerweise gibt es hier statt Sauna aber nur ein Thermalbecken:-( So sehen wir uns die alten römischen Bäder (welche die 60°C heißen Quellen auch schon genutzt haben) an und stärken uns in der Bar in der Casa Rosa [17.1.20]. In Ermangelung eines Restaurant kehren wir zum Schluß in unserer Hotelbar ein. So., 29.12.19: 116 km Ø 19,6 km/h (5:53) 1.864 Hm; 6-13/14(~20)°C Σ 807 km, 9.501 Hm

Heute: Ein zweites Zaragoza? (Tag 8: Caldes de Malavella - Port Vendres)

Am Morgen beunruhigt uns der Blick in's Meteo: Es kündigt sich Nebel an! Ein Blick aus dem Fenster bestätigt das, so halb ... Nebenbei fällt mir wieder eines dieser interessanten Häuser aus der Zeit der spanischen Modernisme auf, das Casa Manegat [17.1.20]; davon gibt es in der Stadt einige: Das Stammhaus unserer Unterkunft (Balneari Prats [17.1.20]) - wo mein Gios im weichen, durch den Dampf des Thermalbeckens gedämpften Licht der aufgehenden Sonne ungeduldig wartet (ganz am Ende mehr dazu:-) oder dies hier im leichten Nebel (Casa Mas i Ros links neben dem Casa a la rambla Recolons, 2 (nicht Modernisme, sondern 19. Jh.). Eine Übersicht über die Baudenkmäler vermittelt die Liste der Kulturdenkmäler in Caldes de Malavella (deutsch) [17.1.20], die Seite Modernisme a CALDES DE MALAVELLA (spanisch/englisch/französisch) [17.1.20] oder die Ruta de Caldes de Malavella: RUTA 2 El modernisme a la Selva (spanisch/englisch/französisch) [17.1.20]. Und bei der Weiterfahrt erwischt es uns in der Ebene der Flüsse Riera de Benaula, Verneda und Susvalls dann: Nebel! Aber nur ganz leicht, die Sonne bildet scharfe Schatten:-) Wir erreichen den nächsten Ort Cassa de la Selva - eigentlich ganz nett! - schon bei praller Sonne: Die wehrhafte, gotische Kirche (16. Jh.), gegenüber schlichte, aber harmonische Architektur genau wie aufwendig gestaltete Fassaden (Centre Recreatiu - Restaurant Cassà de la Selva [17.1.20]). Über den Höhenzug Les Gavarres folgt jetzt eine der schönsten Strecken (fast ohne Autoverkehr = mehr Fahrräder als KFZ:-) Bei Santa Pellaia (romanisch, 11. Jh.) auf dem Scheitelpunkt haben wir einen Blick in die Ebene des Ter (den wir dann später überqueren) und es beginnt der schönste Abschnitt, die Abfahrt! Die Hauptstraße verlassen wir im Folgenden und nehmen nicht staubfreie Wege, hier auf Bellcaire d'Emporda, wo wir einkehren wollen ..., aber nichts finden:-| Außer einer schönen Fassade mit Balkon. Über L'Escala - wo wir anschließend auf der Terrasse des Hostal Spa Empuries einkehren mit Blick auf's Meer (dem alten Stop des RC Concordia 86 München in 2010) und danach an den Ausgrabungen (links) entlang fahren - und Castello - wieder mit Pause in der Bar! - wollen wir auf Anregung von Christian das Cap Creus 'von hinten' überqueren (Vilajuiga - El Port de la Selva). Und das ist wirklich grandios: Kaumst KFZ-Verkehr und eine traumhafte Straße mit super Rückblick in die Ebene! Auf der Meerseite erwarten uns als Abwechslung leichte/r Wolken/Nebel, doch El Port de la Selva liegt schon wieder in der Abendsonne. An der Küste wollen wir so weit fahren, wie wir kommen; einige Unterkünfte haben wir auf dem Schirm (z.B. das Sol Hotel in Banyuls, doch dort hat uns das Frühstück arg enttäuscht). So geben wir Gas, beenden unsere Vuelta a Espana und erreichen in der Dunkelheit Port Vendres (Hafen), wo wir etwas außerhalb im Ibis Styles unterkommen, im Ort aber eine nette Kneipe für den frühen und ein Restaurant am Hafen für den späteren Abend finden. Hier sehen wir, was der Klimawandel wirklich anrichtet: Dem Schneemann schmilzt die lebenswichtige Eisscholle weg! Mo., 30.12.19: 146 km Ø 20,9 km/h (6:59) 2.005 Hm; 3-13/14(-21)°C Σ 953 km, 11.506 Hm

Zurück in Frankreich, zurück nach Marseille

Am aktiven Ruhetag nach Perpignan (Tag 9: Port Vendres - Perpignan)

Heute ist Ruhetag! Den haben wir uns verdient! Doch - klar! der Ruhetag ist aktiv:-) Wir genießen das beste(?) Frühstück der ganzen Reise ... (im Hotel sind wir aber nur in der zweiten Reihe hinter dem Dach-Pool untergebracht). Etwas Cote Vermeille haben wir noch vor uns, passieren das Weingut Reno und verlassen in Argeles-Plage die Monts Alberes/Pyrenäen. Hier stehen Villen aus der Zeit der Belle Epoque/dem Jugendstil und Kubismus, die ein erstes Strandleben etabliert haben: Oasis (1898) oder diese hier. Über Nebenstrecken (wieder mit Blick auf den verschneiten Pyrenäen-Hauptkamm) und den Ort Trouillas - mit Salle des Fetes (in schöner Architektur) und Le Cellier de Trouillas (dem örtlichen Weinkeller) - erreichen wir Thuir mit den Caves Byrrh, die einen bittersüßen Aperitif herstellen, mit dem wir Silvester einläuten! Kurze Zeit später erreichen wir am frühen Nachmittag Perpignan, sehen daß die Festung mit dem Palast der Könige von Mallorca schon geschlossen hat. So fahren wir zum Hotel de France [17.1.20] (immer eine sichere Bank auf meinen Reisen) im Herzen der Stadt ..., doch es hat ausgerechnet über den Jahreswechsel geschlossen:-| So weichen wir auf das Hotel de la Loge [17.1.20] aus, welches wir vom letzten Jahr schon kennen: Es ist in einem Haus katalanischen Stils aus dem 16. Jh. untergebracht ..., klar, die Treppen sind krumm und schief, wurscht! Wir bummeln gleich los durch die Stadt, sehen uns die Kathedrale Saint-Jean-Baptiste an und genießen den Ausblick von der Dachterrasse der Galeries Lafayette (mit Weihnachtsmarkt, Kathedrale - im Hintergrund - und El Castellet, dem einzigen Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung). Später finden wir uns dann zu einem Snack auf dem Weihnachtsmarkt ein auf dem Platz vor der Kathedrale. Richtig essen tuen wir aber beim Italiener, wo ich erstmalig den Cafe Gurmand als Dessert probiere; gar nicht übel ... Auf dem Weg zum Hotel kommen wir auch noch an der festlich illuminierten Loge de Mer (ehem. Tribunal des Seehandels, gotisch, Ende 14. Jh., consult de mer) vorbei, dem Namensgeber unseres Hotels. Der Jahreswechsel vollzieht sich dann auch ohne unser Zutun. Di., 31.12.19: 61 km Ø 20,9 km/h (2:58) 444 Hm; 10-14°C Σ 1.014 km, 11.950 Hm

Einmal kurz durch's Pays Cathare (Tag 10: Perpignan - Narbonne)

Heute, am Neujahrstag, haben viele Cafes noch zu, obwohl wir erst gegen 10 Uhr loskommen, da keiner von uns den Wecker gestellt hat. Der Tag verspricht aber perfektes Wetter: Kein Transmont und viel Sonne! So rollen wir erst zum Le Grand Cafe de la Poste (obwohl ich es eigentlich nicht mehr mag, seit sie es 'zu Tode renoviert' haben und das Flair der 60er- oder 70er-Jahre verloren gegangen ist und das Cafe sich selbst immer noch als 'AUTHENTIQUE CAFE BRASSERIE' bezeichnet) - immer eine sichere Bank in Perpignan! - welches aber - gottlob! - geschlossen ist. Beim Weiterrollen finden wir am Weihnachtsmarkt aber ein Cafe, welches die Geschäfte macht. Ich frühstücke reichlich, denn am 1.1. könnte es im Pays Cathare, dem Hinterland, vielleicht knapp werden ... Wir fahren auf Nebenstrecken über Baixas, einem Weinort, mit Rückblick auf die Pyrenäen in eine hügelige Landschaft ein. In Cases-de-Pene überqueren wir den Fluß Agly, das Nordufer liegt schon in der Sonne und an der Straßensperrung stören wir uns nicht. Bis zum Winzer Mas Jau ist sie eh noch freigegeben; auf aufgelassenem Straßenbelag ist es aber eine klasse Fahrt ohne KFZ auf die schneebedeckten Berge zu! Die Straßensperrung richtete sich auch eher nicht an Fahrradfahrer;-) Vorbei an den Lagerhallen der Caves Byrrh in Estagel und weiter auf der D 69 ergibt sich ein toller Blick in die hügelige Landschaft des Agly-Tals. Vor der Einfahrt in die Hügellandschaft des Pays Cathare wollen wir uns in Maury stärken: Doch sowohl die Bäckerei - immer eine sichere Bank! - als auch das Cafe - s.o.! - sind geschlossen:-| Ich vertröste Christian auf Tuchan (wo wir auch letztes Jahr am 31.12. eingekehrt sind und ich schrieb: die Bar hat scheinbar immer offen) - eine ganz sichere Bank im Pays Cathare! So nehem wir die Auffahrt in Richtung Chateuax Queribus unter die Rennräder und es ergeben sich dabei tolle Rückblicke auf die Auffahrt! In der jetzt folgenden Abfahrt sehen wir in Padern Licht & Menschen im La P'tite Ardoise (eröffnet am 12.7.2019): Zwar nicht sehr pitoresk gelegen entschließen wir uns zur Einkehr (eh gar nichts mehr offen hat); doch die Tür öffnet sich und uns wird beschieden: "Excuse, prive!" So durchqueren wir die Schlucht der Verdouble schon mit mulmigem Gefühl und stehen in Tuchan vor verschlossener Tür:-( Selbst auf die allersicherste Bank ist heutzutage kein Verlaß mehr! Langsam knurrt Christian der Magen und ich fahre ungern durch Weinlagen, ohne den Wein auch probieren zu können. Nach dem Col d'Extrem passieren wir Durban-Corbieres, aber selbst der Tabak-Laden hat heute zu! So rollen wir mit leichtem Rückenwind durch die letzte Schlucht und erreichen Peyriac-de-Mer, schon nahe Narbonne: Bis 1967 gab es hier Salzgewinnung (Etang du Doul), anschließend wurde das Gebiet in ein Vogelschutzgebiet umgewandelt und mit einem über das Wasser führenden Holzsteg Chemin des planches zugänglich gemacht (Quelle [18.1.20]). All dies stärkt meine Hoffnung - von sicheren Bänken dieser Gegend zwischen den Jahren will ich schon gar nicht mehr reden! - auf Besucher und daß das Cafe O Vieux Tonneaux [18.1.20] im Ort offen haben könnte! Und so ist es: Christian bekommt Cola und ich mein Glas Wein:-) Wie wir auf dem Hinweg gekommen sind fahren wir jetzt über Bages zurück nach Narbonne und steuern wieder zielstrebig das Hotel de Paris [18.1.20] im Zentrum der Stadt an (auch nicht bei booking:-) Mi., 1.1.20: 115 km Ø 22,1 km/h (5:12) 1.035 Hm; 10-14/16-20°C Σ 1.129 km, 12.985 Hm

Die langweiligste Etappe, Teil II (Tag 11: Narbonne - Le Grau-du-Roi)

Heute geht es die lange, recht unaufgeregte Etappe zurück; der Blick in's Wetter paßt eigentlich zur Strecke:-| Zuerst stärken wir uns aber mit komplettem Frühstück im Hotel und ich werfe einen Blick auf unsere Rückfahrt am Sonntag; hinter Weitere Informationen verbirgt sich der entscheidende Hinweis: Zug verkehrt trotz Streik in Frankreich! So verlassen wir bei kühlen 4,8°C Narbonne über Vinassan und Fleury, um etwas Abwechslung reinzubringen. An der Aude entlang klart es teilweise schon etwas auf. Es folgt Valras-Plage, dann eine Nebenstrecke nach Serignan; wir rauschen durch, nehmen diesmal den direkten Weg (erste, zarte Sonnenstrahlen brechen durch) zum Canal du Midi bei Portiragnes. Vor Vias können wir uns in der Ebene am trostlosen Vergnügungspark orientieren. Durch Agde geht es ganz schnell durch, um auf den Dünenradweg zu kommen (im Hintergrund in 13 km Entfernung der Hügel von Sete): Am Ende essen wir diesmal ganz lecker im Bikini-Restaurant vor Sete; leider läßt uns die Sonne im Stich:-| Vic-la-Gardiole, Palavas-les-Flots (hier verlieren wir uns kurz), Carnon-Plage (die Klanginstallation ist immer noch kaputt), La Grande-Motte: Dann ist's auf dem Dünenradweg noch mal nett im Abendlicht. Bei der Ankunft in Le Grau-du-Roi kommen gerade die Fischer heim mit ihren Kuttern, Mövenschwärme im Schlepptau, die Drehbrücke ist deshalb geöffnet (für die Schiffe) und für uns geschlossen. Wir steigen wieder im gleichen Hotel ab und essen im gleichen Restaurant: Diesmal bekomme ich endlich mein Gardiane de taureau au riz de Camargue! Do., 2.1.20: 137 km Ø 22,5 km/h (6:05) 405 Hm; 5-10/12°C Σ 1.266 km, 13.390 Hm

Camargue und Port de Fos: Himmel und Hölle (Tag 12: Le Grau-du-Roi - Carry-en-Rouet)

Diesmal wollen wir auswärts frühstücken; doch die Bäckerei (immer eine sichere Bank) hat zu, wir bekommen im Cafe Le Port ein kleines Frühstück. So gestärkt fahren wir mit Höchstgeschwindigkeit und Rückenwind durch die Camargue, überqueren die Petit Rhone, legen einen Zwischenstop im Stes-Maries-de-la-Mer ein, um dann auf dem Seedeich in Richtung Saline-de-Giraud zu fahren. Bei seichtem Sonnenlicht fahren wir ein (rechts das offene Meer), sind fast alleine unterwegs bis auf die Flamingos, die ein bißchen Lärm veranstalten. In der tristen Marschlandschaft bilden sie leuchtend rosa Farbtupfer. Der Schotter wechselt dann in eine aufgelassene alte Teerdecke ..., wo mich mein dritter Platten trifft: Vorgesorgt in Spanien, wechsel ich einfach den Schlauch. Kurze Zeit später erreichen wir den Leuchtturm Phare de la Gacholle und auch Saline-de-Giraud: Hier essen wir schon fast traditionell in der Bar des Sports und stärken uns, um nach der Überfahrt über die Grand Rhone möglichst schnell das Industriegebiet Port de Fos durchfahren zu können. Über Port-de-Bouc und Nebenstrecken erreichen wir Martigues, wo wir aber mit Ziel Sousset-les-Pins direkt durchfahren. Ein letzter Hügel erwartet uns, um dann recht nett in einem Flußtal die Chaine de l'Estaque zu durchqueren und das Best Western-Hotel in Sausset zu erreichen (Die ausliegende Zeitung verspricht für morgen traumhaftes Wetter für Marseille!): Hier gibt es aber keine Zimmer mit getrennten Betten, unglaublich:-| So fahren wir weiter und finden etwas weiter in Carry-en-Rouet ein inhabergeführtes, kleines Hotel. Essen tuen wir dann in einem Restaurant am Hafen ... Fr., 3.1.20: 127 km Ø 22,9 km/h (5:33) 416 Hm; 8-12/14 (16)°C Σ 1.393 km, 13.806 Hm

Home run mit Ruhetag (Tag 13: Carry-en-Rouet - Marseille)

Zuerst wollten wir zwar den Port de Fos umfahren; doch die Streckenplanung stellte sich schwieriger heraus, als gedacht: Da der Seedeich von Stes-Maries-de-la-Mer nach Salin-de-Giraud gesetzt war - super: Diesmal kein Mistral! - hätten wir eine große Runde über Arles, Les Baux-de-Provence, Salon-de-Provence und Istres fahren müssen, um die Chaine de l'Estaque mitnehmen zu können. So haben wir jetzt kurz & schmutzig geplant: In den sauren Apfel Port de Fos beißen, dafür aber einen Besichtigungstag in der Kulturhauptstadt Europas 2013 Marseille gewinnen! So freuen wir uns heute über unsere kürzeste Etappe, die wir mit einem tollen Frühstück beginnen. Das Wetter könnte für diesen Tag nicht schöner sein! Und schon von Ferne entfaltet sich das ganze Panorama von Marseille. Wir erklimmen noch einmal den Gebirgszug Chaine de l'Estaque kurz vor Rove, um dann - teilweise über die alte Straße - das Meer und Marseille zu erreichen mit einem tollen Panorama! Schnell machen wir uns bei mäßigem Verkehr und über die Hauptstraßen auf zu unserem Hotel direkt am Bahnhof St. Charles (wo ich noch eine SZ für die Fahrt morgen kaufe; mehr dazu s.u.!). Alsdann starten wir zu unserem Stadtrundgang (wir folgen dazu größtenteils der Beschreibung im Artikel Tipps für den Städte-Kurztrip - Marseille auf die Schnelle [21.1.20] in der Süddeutschen Zeitung). Am Hafen nehmen wir in der Sonne einen kleinen Imbiß und sehen uns im ehemaligen Hafenviertel um (Le Panier, mittelalterlich: In den engen Gassen hielten sich zum 2. Weltkrieg Juden und Widerstandskämpfer versteckt; so drängten die Deutschen auf eine vollständige Zerstörung): Das älteste Haus Marseilles Hotel de Cabre von 1535, viele Treppengassen und Blumentöpfe auf den engen Straßen. Auf dem Place de Lenche nehmen wir ein Getränk und genießen die Atmosphäre des Viertels, hier das Restaurant Le Montmartre. Von dort gehen wir - mit Blick über Hafen und Stadt - zum Fort Saint Jean hinüber: Der Rundgang bietet klasse Ausblicke auf das Fort bis hinüber zum Gebirgszug l'Estaque. Vom Tour du Roi Rene haben wir einen Blick auf die Galerie des Officiers (rechts vorne) und das Palais du Pharo (links hinten). Über eine Brücke - wo unten verträumt ein Fischerboot ankert? - gelangen wir hinüber zum Musee des Civilisations de l'Europe et de la Mediteranee mit seiner atemberaubenden Betonvorhängefassade, hinter der man auf einer Art Rampe das Museum mehrfach umrunden kann mit klasse Aussicht auf den Hafen und das Meer! An Ausgrabungen des alten Hafens und der antiken Stadtmauer vorbei gelangen wir über die ehemalige Prachtstraße Le Canebiere (im Abendlicht) zu den Auslagen des Restaurants Toinou: Coquillages Poissons Seafood, wo unser Rundgang dann endet (auch hier: Es gibt einen Porzellanteller, doch alles Weitere wird auf Einweg serviert:-( ..., und nicht nur der. Sa., 4.1.20: 30 km Ø 19,6 km/h (1:32) 406 Hm; 12-14-16(-18)°C Σ 1.423 km, 14.212 Hm

Abreise

Früh verlassen wir das Hotel, stärken uns bei einem kleinen französischen Frühstück im Bahnhof; doch der TGV steht schon zum Einsteigen bereit und wir beziehen mit unseren Rädern das 1. Klasse-Multifunktionsabteil. Kurz Zeit später rasen wir schon mit 300 km/h durch die Provence und verabschieden uns von den südlichen Gefilden in Richtung Frankfurt und Hamburg. So., 5.1.2020 Nachtrag: Während der Fahrt lese ich in der SZ vom 4.1.20 in einem Artikel etwas über eine "mysteriöse Lungenentzündung" in Wuhan, China [22.8.21] ..., schenke dem Artikel ob der Entfernung aber keine weitere Aufmerksamkeit. Wie wir heute wissen, zu Unrecht:-|

Fazit

Das Wintertraining will ich nicht missen! Das Wetter: Meist eine sehr sichere Bank:-) ... und wenn jemand meine 3 Platten mitgezählt hat: Einen Platten hatte auch Christian ..., in Caldes de Malavella ..., wo mein Fahrrad mit der Reifen scharrt.

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