Vorbemerkungen

Die Alpen Radtour (7)

Die Paß-lose Alpenüberquerung

1. Tag, 24.4.04: Anreise durch's Voralpenland

Start in München bei wolkigem Himmel, 9-19 Grad. Michael und ich starten in der Oberländerstraße. Nach 20 km 'gen Süden - zuerst durch den Perlacher Forst, dann die Stammstrecke über Kleindingharting und Dietramszell - sieht man die Alpen normalerweise; hier liegen sie leider in Wolken, nur leicht lassen sie sich erahnen:-| Hier bei Sonne und Wolken in der Anfahrt auf Bad Tölz. In Bad Tölz machen wir eine kleine Pause, die Sonne läßt sich blicken und wärmt ein wenig Hinter Bad Tölz auf Nebenstrecken im Isar-Tal. Auf dem Weg zum Walchensee - tolles Berg-Panorama bei Sonne! - gibt es in Jachenau ein paar Tropen Regen, doch deswegen braucht man eigentlich nicht anzuhalten. Dann schlängelt sich der Weg noch etwas über einen Bergrücken bis wir Krün erreichen. Hier kehren wir im Gasthof Pension Schöttlkarspitze ein. (109 km, 840 Hm)

2. Tag, 25.4.04: Durch's Inntal Richtung Schweiz

Wieder bewölkt und das Frühstücksbuffet ist ok. Zum Glück haben wir reichlich Rückenwind. Über Mittenwald geht es hinauf durch eine klasse Auffahrt in's Leutaschtal: Hier haben wir leider leichten Schnee(-Regen) bei 4 Grad:-| Im Inntal ist es nach einer wilden Abfahrt aber wieder wärmer und da wir die Anfahrt im Inntal auf Landeck umfahren auf einer Nebenstrecke - mittlerweile scheint die Sonne bei 20 Grad - wird uns eh schon von alleine warm: Steigungen bis 15% erwarten uns. Belohnt werden wir mit einer tollen Aussicht auf das folgende Inntal ..., nur sind wir 700 Meter zu hoch, wieder eine klasse Abfahrt! Hier photographiere ich noch mit meiner MINOX 35 GT In Tösens machen wir Station im Gasthof "Wilden Mann". (103 km, 1700 Hm)

3. Tag, 26.4.04: Fahrt durch Unter- und Oberengadin

Es ist sonnig und warm (bis zu 23 Grad), da schmeckt das Frühstück doppelt gut. Nach kurzer Strecke auf Nebenstraßen (Rückblick auf Tösens) passieren wir die Abzweigung zum Finstermünzpaß: Wir passieren die Schweizer Grenze und durch das enge Inntal geht es leicht nach oben in's Unterengadin. Das Tal öffnet sich und wir sind bei tollem Sonnenwetter - bei Strada - von bis zu 3400 m hohen, schneebedeckten Bergketten umgeben: Hier das Inntal mit Burg Tarasp (vor Ardez). In Ardez ( (Michael beim Zielsprint)) (netter Bergort!) machen wir lecker Mittagspause (Spinat-Gnocci) in der Mittagssonne (bis 49 Grad!). Durch die Orte Susch (Abzweig zum Flüela-Paß) und Zernez (Abzweig zum Ofenpaß) Hier klasse Bergpanorama! und nach einer Kuchen-Pause in Zuoz (nett!) passieren wir den Abzweig - hier schöne Engadiner Architektur - zum Albula-Paß (meinem Lieblingspaß!) und erreichen St. Moritz in 1815 m Höhe ohne nennenswerte Steigungen. Auf dieser Höhe erreichen wir nach dem Passieren der Lago da Silvaplana und Lago da Segl (7 Grad: Michael) den Passo del Maloja: Leider ist Zwischensaison und das Hotel Maloja-Kulm zu:-( So fahren wir den Maloja-Paß (also doch nicht ganz Paß-los:-) hinunter zum (frei stehenden) Hotel Pranzeira (Vicosoprano) und gönnen uns zum Abendessen ein lecker Käsefondue. (129 km, 1450 Hm)

4. Tag, 27.4.04: Nach Italien zum Lago di Como

Bei Sonne und 11 Grad starten wir und fahren wir in Richtung Chiavenna, bella Italia! Zuvor legen wir in Promontogno, mit klassischem Hotelbau, einen . ein und schauen uns La Porta an. In Chiavenna sehen wir uns das Schloß an und lassen uns über diesen Platz mit schönem Obelisk-Brunnen durch die Stadt rollen, sehr nett. Dann geht es meist auf Nebenstrecken leicht runter zum Lago di Como (33 Grad), einem der schönsten Seen in den Alpen! Wir halten uns links vom See, also wenn man von oben kommt: Eine absolute Nebenstrecke und kaum Verkehr. Nach lecker hausgemachten Ravioli im Restaurant vom Hotel direkt am See und den Schiffsanlegern in Varenna geht es mit der Fähre zuerst hinüber nach Menaggio (Cappuccino-Pause am See), mit dem Rad nach Cadenabbia und mit der Fähre nach Belaggio; dort weiter am See auf der Uferstraße, die sich mal hoch durch kleine Orte schlängelt bis Torno. Hier finden wir eine Albergo direkt am See, zu dem wir eine ca. 16 qm große Terrasse vor dem Zimmer haben: Ein klasse Ausblick! (96 km, 491 Hm)

5. Tag, 28.4.04: Durch die Reisfelder der Po-Ebene

Nach einem sehr exklusiven und guten Frühstück geht es mit Sonne noch ein Stückchen am Comer See entlang nach Como selbst (der Verkehr und die Hektik überwältigen uns) und gleich hinaus Richtung Süd-Westen: Bisweilen ist die Landschaft nicht ansehnlich und es gibt auch keine kanonische Streckenführung (so knapp neben Mailand). Alleine ein kurzer Abstecher an einem (ehemals sehr bedeutenden) Kanal bei Turbigo und die Festung in Galliate bringen etwas Abwechslung. Doch nach Überquerung des Ticino und ab Trecate (bei Novara) fahren wir rund 30 km durch Reisfelder. Sicher haben sie ihr damalige Bedeutung verloren - da Reis heute viel billiger aus anderen Ländern importiert werden kann - doch ist es ein eindrucksvolles Erlebnis den schmalen einspurigen Straßen zwischen den Wasserflächen zu folgen (33 Grad). Dies geht bis zum Fluß Po, bis Casale Monferrato so. (133 km, 355 Hm)

6. Tag, 29.4.04: Einfahrt in's Herzen Piemonts nach Asti

Nach einem italienischen Frühstück - heute haben wir nur Werte zwischen 13 und 21 Grad - geht es bei mäßigem Wetter und Landschaft nach Asti; dort ereilt uns der Regen, so daß wir Station machen. (60 km, ? Hm)

7. Tag, 30.4.04: Ruhetag in Asti

Nach einem italienischen Frühstück geht der Regen zum Nachmittag in Sonne über. Wir verbringen die Zeit bei Zeitung in einigen Bars, finden ein nettes Restaurant und eine Vinbar: Umfangreiche 'Tapas' sind im Weinpreis enthalten:-)

8. Tag, 1.5.04: Rund um Castiglione Falletto:-)

In Asti haben wir noch ein italienisches Frühstück und erleben einen abwechslungsreichen Tag bei 15-24 Grad mit max. 39: Mit Sonne erreichen wir nach einem Stück im Tanaro-Tal Costigliole d'Alba mit Burg. Danach geht es durch Weinberge und über Castagnole di Lanze hinauf nach Neive, unseren ersten 'Weinort': Wir halten für eine Weinprobe im l'Aromatica und sitzen draußen vor der Bar in der Sonne! Herrlich! Dann geht es weiter nach Barbaresco, wieder mit Weinprobe in der Bar Baresco, draußen in der Sonne! Weiter fahren wir über Alba und Richtung Diano d'Alba (Rückblick) nach Grinzane Cavour mit mächtigem Schloß, um dann noch mal kurz anzusteigen nach Castiglione Falletto (mit Serralunga im Hintergrund): Hier nehmen wir auf der Terrasse von Renza Platz ..., und lassen uns verwöhnen (mit Panini, Torta und Nebbiolo:-) Zum Ausklang des Tages fahren wir über Barolo hinauf - hier am Kreisel mit Alpenblick über Novello - nach La Morra mit herrlichem Alpenblick über die Weinhänge und Blick über Castiglione Falletto und Serralunga in die Alta Langhe!, quartieren uns in der Albergo Italia ein und essen abends mit tollem (abendlichen) Blick bis Alba im Bel Sit! (78 km, 1400 Hm)

9. Tag, 2.5.04: Die Barolo-Runde

Das Frühstück in der Albergo ist ok; wir starten bei Sonne (15-24 Grad, max. 35) nach Novello (tolle Sicht!) und kehren dort in einer Bar ein: Heute haben wir es gar nicht eilig ... (Abfahrt) Dann geht es hinunter nach Dogliani: Hier pausieren wir in der Bar Roma, bevor wir uns auf den Weg machen nach Monforte d'Alba: Hier stärken wir uns in der Enoteca. Dann führt uns der Weg weiter nach Castiglione Falletto, wo wir in der Cantina Comunale eine Probe der lokalen Weine machen. Zurück geht es nach La Morra, aber nur um uns abends in Barolo im La Cantinetta den Gaumengenüssen hinzugeben:-) Übernachten tun wir wieder in der Albergo Italia. (56 km, 1000 Hm)

10. Tag, 3.5.04: Abschied mit Hindernissen

Nach einem guten Frühstück starten wir bei Regen, ... und 8 Grad. Wir warten zuerst bei Marissa in der Vinbar ab, ob sich das Wetter bessert. Leider tut es das nicht. So fahren wir bei traurigstem Wetter nach Barolo (wo wir Michaels Regenjacke im La Cantinetta abholen) und nach ohne Unterbrechung weiter nach Castiglione Falletto wo wir (Michaels Ortlieb-Gurt einsammeln und) uns von Renza bei einem zweiten Frühstück verwöhnen lassen:-) Dann geht es nach Alba in's Hotel Savona ..., bei Regen. Leider streikt die italienische Bahn, so daß wir hier festsitzen, da wir im Regen auf keinen Fall weiterfahren wollen. Den Abend bummeln wir durch die Stadt. (23 km, 166 Hm)

11. Tag, 4.5.04: Rückfahrt in Raten I

Nach einem tollen Frühstücksbuffet wieder Regen: Wir fahren weiter nach Asti (manche Regionalzüge verkehren, unsere Hauptroute EC über den Brenner aber nicht), weil Alba doch einfach zu klein ist und wir immer noch hoffen, daß es ab Asti vielleicht doch noch eine Verbindung gibt, die dem Streik nicht zum Opfer gefallen ist, doch Fehlanzeige. So quartieren wir uns am Bahnhofvorplatz im Hotel Cavour ein und haben noch einen (Regen-)Tag in Asti (was wir ja zu Genüge kennen). Großes Highlight den Tag ist ein(e Regenschlacht beim lokalen) Radrennen.

11. Tag, 5.5.04: Rückfahrt in Raten II

Bei Sonne starten wir nach einem italienischen Frühstück (nach einem Regentag soll es in Genua - unserem eigentlichen Ziel - dann sonnig werden, aber wer ahnt das schon ...) mit dem Zug über Voghera, Mailand - wo sich unsere Wege trennen - und Verona nach München.

Fazit

Eine frühe Frühjahrstour, die von nicht ganz so stabilem Wetter begleitet wurde: Bei 4 Grad und Schneeregen im Leutaschtal oder Dauerregen im Piemont kann man die Strecke zwar fahren, doch der volle Genuß kommt erst z.B. auf der Engadin- oder der "Rund um Castiglione Falletto"-Etappe auf (welches natürlich eine Anspielung darauf ist, daß ich dieses Jahr nicht den völlig verregneten und kalten "Rund um den Henninger-Turm" fahren kann): Sonne, Fernsicht, schneebedeckte Berge der Alpen! Bei Optimierung kann man sicher noch "Paß-loser" bis in's Piemont kommen: 4500 Hm auf der gesamten Strecke von München nach Neive und 5000 Hm nach Barolo sind sicher zu realisieren:-)

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