Profil des Rennens
Milano-Sanremo

Historie

Respektvoll "La Classicissima" genannt und seit 1907 ausgetragen ist Milano - Sanremo (Mailand - San Remo) eines der fünf berühmtesten Eintagesrennen, der sog. Monumente des Radsports! Dabei ist es mit über 290 km das längste Eintagesrennen im Profi-Radsport! Dieser Klassiker wird auch "La Primavera" (Fahrt in den Frühling) genannt, da es alljährlich im März ausgetragen wird. Und als Monument des Radsports wird es bezeichnet, weil es sich durch zwei Faktoren auszeichnet: Das Alter und die illustre Siegerliste:-) Und darum wollen auch wir daran teilnehmen ...

Amateur-Radrennen Milano - Sanremo 2007

7 Concordianer, 3 Gastfahrer, 8 1/4 Stunden, 290 km

A.S.:

Alle Photos mit dem Bestandteil "DSC" im Bildtitel sind von Christian und alle mit der Konvention Datum_Uhrzeit sind von mir.

Planung 2007

Mit zwei Perchtingern Gastfahrern und sieben Concordianern wollen wir am Radrennen Milano-Sanremo teilnehmen; die Hotels der Vorjahre sind schnell gebucht und bestätigt. Ein ähnlicher Bus wie im letzten Jahr ist gemietet, allerdings diesmal ohne eigenen Fahrer: Das erfordert eine Überführung des Busses tags zuvor nach Sanremo (wie in 2005). Jürgen Knupe vom BMW Radsport gesellt sich noch zu unserer Gruppe.

Anreise 2007

[Samstag, 9.6.07]

Christian und ich sind durch unser Toskana-Touristik-Training in Italien und lassen unsere Tour abends zuvor in Milano ausklingen. Wir treffen die andere Gruppe im Hotel in Milano Rozzano.

Logistik 2007

[Sonntag, 10.6.07]

Da Christian und ich am ausgeschlafensten sind, bringen wir den Bus über die Autobahn nach Sanremo (bischen Stau), laden unser Tagesgepäck für Sanremo am Hotel ab, parken den Bus und treffen uns mit Pizza und Getränken am Bahnhof. Von dort fahren wir über Genua - nett am Meer entlang! - und Pavia in einen Mailänder Vorort, der Rozzano am nächsten liegt. Die "Taxi"-Fahrt nach Rozzano gestaltet sich aber als insgesamt problematisch, da es keine Taxen gibt:-(
Da das Wetter ausgezeichnet werden soll, benötigen wir auch kein Versorgungsfahrzeug.
Abends treffen wir uns alle in der Pizzeria "Marianna Cafe", sogar Gabi und Jürgen kommen von ihrem 10 km entfernten Hotel extra nach Rozzano. Der Abend wird sehr lustig, wir essen reichlich und trinken uns ein bischen Mut an, was fit machen soll für die Nacht, die wieder viel zu kurz wird.

Das Rennen 2007

[Sonntag, 10.6.07]

Ab 5:00 gibt es Pasta-Frühstück im Hotel, es sind ca. 40 Rennfahrer dort untergebracht. Ich will aber etwas länger schlafen, was nicht gelingt, da ich durch einen Reifenplatzer geweckt werde; das verräterische Geräusch entweichender Luft höre ich nicht das erste Mal ... Also wechsel ich vor dem Frühstück, welches dann etwas hektisch und kurz ausfällt, noch den Schlauch des Hinterrades. Da brauche ich keinen Kaffee mehr, um wach zu werden! Außerdem wollte ich auf den eh nach einem Rat von Gabi verzichten: Es soll den Pinkeldruck während des Rennens enorm verringern ..., aber dazu später mehr.
Um 6:15 treffen wir uns vorm Hotel, machen für die Hotelbelegschaft noch paar Photos der Gruppe und fahren durch frische Morgenluft in Richtung Startplatz. Dort reihen wir uns in das Starterfeld ein und warten auf den Startschuß um 7:00, hier im Gespräch mit Jürgen (rechts, und Bernd hinter mir).
Dann geht es los! Das Feld rollt in gewohnter Hektik durch Rozzano zum Naviglio Pavese und an dem erstmal in Richtung Pavia. Der Tacho zeigt zwischen 40 und 50 km/h an. Bei bestem Wetter gehen die ersten 115 km durch die Poebene so dahin; nervig ist nur die ständige Unruhe im Feld: Bei Verengungen bremst das Feld hektisch, um dann unvermittelt wieder anzutreten. Und ständig muß man hochkonzentriert sein, um im engen Feld nicht mit dem Vordermann oder den Nachbarn in's Gehege zu kommen.
Einige Stürze gibt es. Und wir erreichen vor Ovada die Stelle unserer letztjährigen Pinkelpause: Wie demütigend war es, als das gesamte Feld in nur 60 Sekunden an uns vieren vorbeirauschte und der Traum auf einen Platz in der Spitzengruppe ausgträumt war! Das wollten wir durch das Auslassen einer Pinkelpause verhindern, was auch gelang! ... um es vorwegzunehmen: Da ich nicht so viel trinke, kann ich gut und gerne 300 km durchfahren ohne Zwischenstopp. Was ein Vorteil!
Jetzt aber der Anstieg zum Turchino, den ich mit Philipp, Thomas, Bernd, Jürgen, Thomas und Christian in der Spitzengruppe fahre. Skurrilerweise müssen wir zwei Minuten an einer offenen Bahnschranke warten. Dann geht es weiter in rasender Fahrt! Ich überlege, ob ich mich an unseren stärksten Fahrer, den Philipp anhängen soll, um nach der Abfahrt eine gute Ausgangposition für die restlichen Kilometer zu haben. Leider wird das durch einen Sturz kurz vor dem Paß vereitelt:-( Zwei Fahrer verhaken sich, stürzen zur Seite und reißen noch 4 oder 5 andere Fahrer mit um; ich kann in dem Gewusel nicht an der Gestürzten vorbei und muß auf der anderen Seite 20-30 Fahrer passieren lassen; auch eine wilde Aufholjagd bis zum Paß läßt mich nicht mehr an die Spitzengruppe herankommen.
Thomas liegt gestürzt in der Abfahrt, später liegt ein weiterer Fahrer regungslos unter einem Auto neben seinem Rad: Ich lasse die Abfahrt schnell aber ohne unnötiges Risiko angehen, werde so nur von ca. 10 Fahrern überholt. Unten bildet sich dann eine schöne Gruppe, die die verbleibenden 140 km in Angriff nimmt. Leider läuft sie nicht so gut, da sich alle für die noch ausstehenden Capi und Berge ausruhen wollen. Nervig ist es, wenn man dann mit ein oder zwei anderen Fahrern vorne ein Tempo vom 35-40 km/h macht und sobald man aber selbst aus der Führung geht das Tempo dann auf 30 km/h abfällt, weil keiner selbst in den Wind will. So haben wir zu viert - Tomarx, Bernd, Jürgen und ich - mal einen kleinen Zug gestartet, der aber wieder eingeholt wurde.
Alldieweil fahren wir aber an schöner Kulisse vorbei: Mit Jürgen vor mir in der Gruppe geht es an Felsabhängen mit Blick auf das Meer und rasanten Abfahrten in die Badeorte an der Küste entlang.
An den Capi ab km 240 wird es wieder etwas interessanter: Die große Gruppe - mittlerweilen wurde unsere langsam laufende Gruppe von verschiedenen großen Gruppen aufgefahren, auch Thomas ist mit dabei! - fällt dabei regelmäßig auseinander: So kann Thomas das Tempo am dritten Capo nicht mehr halten und fällt zurück. An den Capi fahre ich aber schon immer ganz vorne mit und merke, daß mir die "Verfolger" wie Schmeißfliegen an den Versen kleben. Es sei ihnen gegönnt.
Die Kilometer vergehen wie im Flug, genau wie meine Wasserreserven, die ich an einem Capo aber auffüllen kann; genau wie ich vor der Cipressa noch ein Gel einwerfe und von Gabi aus dem Auto in der Auffahrt mit Getränken versorgt werde; das ist klasse: Das verbleibende Wasser zur Kühlung einsetzen und mit dem Getränk das Gel runterspülen. So gestärkt und erfrischt fahre ich die Cipressa mit anderen von vorne. In der Abfahrt bin ich dann zweiter von ca. 15-20 Fahrern. Dann kommt schon der Poggio di Sanremo: Hier entledige ich mich allen unnötigen Ballasts und stürme in die Auffahrt, die mir sehr liegt. So überhole ich einige Radfahrer, die zu stehen scheinen; sie blockieren regelrecht die Kurven, die ich nur mit Mühe bekomme:-) Die Kraft reicht noch, auf der großen Scheibe hochzufahren und nur 2 Fahrer, die ich zwischendurch einsammel, können folgen, lassen sich im Windschatten hochziehen und es sich nicht nehmen, mich 100 Meter vor dem Ziel zu übersprinten; vielen Dank dafür!
Naja, jetzt ist's vorbei und auf meiner Uhr steht für die 289,17 km mit einer reinen Fahrzeit von 8:15:11 ein Schnitt von 35,03 km/h an. Vor mir ist Philipp (als 37. des Gesamtklassements! Ich selbst werde 65. von insgesamt 701 Startern.) in's Ziel gekommen mit ca. 3,5 Min. Vorsprung; nach mir kommen jeweils mit wenig Rückstand Jürgen, Bernd und Thomas in's Ziel. Mein Antritt am Poggio war wohl doch zu explosiv:-) Dann laufen noch Christian (hier mit Philipp und Thomas, v.l.) und Christoph ein und - nach etwas warten auch - Florian. Nachdem man schon wieder lachen kann (Bernd, Philipp und Christoph) fahren wir nach einem Gruppenphoto am Zielbogen zusammen den Poggio nach Sanremo hinunter zum Centro Sportivo zur Pasta Party: Hier stärken wir und bei Pasta und Vino! Und tauschen die eigenen Erfahrungen aus. Leider bekommen wir diesmal keinen Pokal in der Mannschaftswertung, so daß unser Pokal von 2006 umso wertvoller ist. Dann fahren wir zum Hotel Graziella, strecken die müden Glieder und gehen gepflegt Spaghetti al frutta di mare am alten Hafen essen.

Heimreise 2007

[Montag, 11.6.07]

Nach dem obligatorischen ital. Frühstück demontieren und sortieren wir die Räder, beladen den Transporter (wobei es immer etwas so zugeht wie auf einem orientalischen Basar:-) und starten zu neunt die Heimreise; in Milano Rozzano laden wir unsere dort deponiertes Gepäck ein. Nach ein paar Stops am Autogrill und bei der "Mumie" erreichen wir GAP um 18:00.

Fazit 2007

Ein tolles Rennen, was mir wegen der langen Distanz und den gleichmäßigen recht flachen Anstiegen liegt. Das Feeling der ersten Teilnahme ist leider etwas verflogen, in der Gruppe der Concordianer und im gesamten internationalen Feld zu fahren macht aber riesig Spaß! Auch nach drei Teilnahmen ist eines der Knackpunkte die sehr aufwendige Logistik. Die Momente des Vorabends des Rennens bei "Marianna" in Rozzano (der Mailänder Bronx, zu vergleichen mit dem Münchener Hasenbergl) oder dem Schlußspurt am Poggio sind aber unvergeßlich und wiegen alle Strapazen auf!

Tabelle 2007

Hier greife ich auf die Originaldaten des Veranstalters zurück:

Posizione Cognome Nome Sesso Categoria Posiz. Cat. Team Risultato Media
1 CANFORI ALESSIO M JUN 1 VINER TEAM 07:49:35.40 37,05
2 REZZANI MICHELE M JUN 2 VELO CLUB CASALASCO 07:50:55.40 36,95
3 DELLA LATTA FEDERICO M VET 1 TWIN'S CAR OLYMPUS(DELLA LATTA) 07:50:55.50 36,95
:
37 GEISERT PHILIPP M CAD 7 RC CONCORDI MUNCHEN 08:18:38.90 34,9
:
65 JAGER HANS DIETMAR M VET 20 RC CONCORDI MUNCHEN 08:22:02.60 34,66
:
77 KNUPE JURGEN M VET 22 RSG(KNUPE) 08:22:31.20 34,63
:
80 REINDL BERND M SEN 21 RC CONCORDI MUNCHEN 08:22:48.35 34,61
:
113 MARX THOMAS M GEN 14 RC CONCORDI MUNCHEN 08:30:20.10 34,1
:
118 WOHNING SANDRA F DONA 1 TEAM FRUCHTPRTNER SCHLENINGER 08:31:30.60 34,02
:
161 GEBAUER CHRISTIAN M JUN 26 RC CONCORDI MUNCHEN 08:51:45.80 32,72
:
164 ALBRECHT CHRISTOPH M SEN 42 RC CONCORDI MUNCHEN 08:52:23.10 32,68
:
391 WEISS FLORIAN M SEN 93 RC CONCORDI MUNCHEN 09:54:16.60 29,28
:
490 SCHMID RUPERT M GEN 104 RC CONCORDI MUNCHEN 10:24:48.10 27,85
:
605 DOKTOR PETER M GEN 133 RC CONCORDI MUNCHEN 11:09:36.30 25,99
:
701 DALMASSO FRANCO M SGA 68 ASD UZZI UNICEM(DALMASSO) 12:27:30.50 23,28
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