Ostküste, Chicago, Wüste, Sierra Nevada, San Francisco, Westküste,Miami Beach, New York City
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Genehmigung des Autors!
Direkt zur Reise mit dem Rad von Las Vegas durch die Wüste, die Sierra Nevada und am Pazifik entlang nach San Luis Obispo!
Kreisschützenfest in Salzkotten und alle sind da, ein schönes Fest, das sich unerwarteterweise bis Montag hinzieht ...:-)
Michael K. Schmidt, ein alter Freund aus Salzkotten, nimmt mich im Auto mit nach Frankfurt/Main, denn der Spaß ist vorbei und der Ernst des Lebens beginnt für uns beide wieder.
21:00 Uhr beginnt eine Veranstaltung gewissen Charakters an der UNI in Paderborn, die FB 17 Party ...
Michael K. Schmidt bringt mich auf dem Weg zur Arbeit zur S-Bahn und ich habe noch Zeit, in Frankfurt "Amerika" von Franz Kafka zu kaufen, ehe ich mich zum Flughafen begebe. Fast pünktlich geht es um 12:10 Uhr los mit PK 721 der Pakistan International Airlines. Das Ziel heißt: New York City (NYC), non. für keine 700 DM.
Nach einem kurzen und ruhigen Flug kommen wir gegen 14:25 Uhr auf dem JFK Airport in NYC an. Auschecken, Gepäck und Einreise sowie nach eineinhalb Stunden Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln bin ich um 18:00 Uhr im International Student Center (38 West 88th Street, nähe Central Park, $ 12 pro Nacht), meiner Unterkunft in NYC.
Kurze Zusammenfassung:
Aber zuerst geht es mit einem regulären Ticket über Philadelphia und Baltimore nach Washington D.C. (NortheastDirect).
6|9|96 NYC, 160 W 88th My first Polaroid
NYC --> Philadelphia: Quartier im Bank St. Hostel, angeschlossen an International Hostelling, mit unendlichen Restriktionen, urgh! Und nicht billig: $ 40 für 2 Nächte. aber dafür direkt im Historic District gelegen! Denn hier in Philadelphia wurde die Unabhängigkeitserklärung der USA von England unterzeichnet und die historischen Plätze und Gebäude sind in diesem Historic District zusammengefaßt. (Independence National Historic Park.) Auszug:
Weiter - für die USA "alte" - Gebäude (Elfreth's Alley) und Gartenanlagen aus dem 18. Jahrhundert, Christ Church mit Kirchenbänken von Georg Washington, Benjamin Franklin, etc., etc.! Außerdem bietet die Stadt - wie auch Baltimore - schöne alte Malocherviertel, welche auf die Bedeutung als frühere Industriestadt hinweisen.
Abstecher per Bus nach Atlantic City: Einst das Seebad der New Yorker Bevölkerung, verlor es aber seinen Reiz und verkam, weil die modernen Verkehrs- und Massenverkehrsmittel weiter entferntere (Reise- und Urlaubs-) Ziele ermöglichten. In den 80er Jahren entwickelte sich wegen der Legalisierung des Glücksspiels im Staat New Jersey die Stadt zu einer Spielerstadt (wie Las Vegas oder Reno in Nevada). So reihen sich an der Promenade am Atlantic gerade mal 10 bis 15 Casinos (Las Vegas: 50!).
Durch die riesigen und endlos scheinenden Spielsäle bin ich in mehreren Casinos gestreift und es schien grotesk! Doch ich wollte herausfinden, warum und wie Glücksspiel funktioniert: Ich hatte 5 Quarter (25-Cent Stücke) in der Tasche und wollte ausprobieren, was passiert. So setzte ich mich an einen dieser Daddelautomaten, auch Slotmachine genannt (In meinem Fall war es ein sog. Einarmiger Bandit:-) und fütterte ihn mit der ersten Münze. Was passierte? Schon die erste Münze hatte ich verloren, schreck! Naja, ich hatte noch 4 weitere, aufatmen. Was passierte mit der zweiten Münze? Durch eine bestimmte Stellung der (Glücks-) Räder meinte der Automat, ich hätte 10 Quarter gewonnen. Hmm, erste Bilanz: 2 Quarter eingesetzt und 10 gewonnen, macht plus 8! Die dritte Münze fraß der Bandit, ohne was rauszurücken, doch die Vierte veranlaßte ihn wiederum, mit 10 Quarter auszuspucken! Bilanz: 4 Quarter investiert und 20 gewonnen, macht ein Plus von 16! Im Laufe des Abends aber verspielte ich alles, auch die gewonnenen Quarter. Bilanz für das Casino: 5 Quarter gewonnen! Hmm, das mchte mich am Ende doch stutzig ...:-| Den nächsten Tag sah ich mich aber veranlaßt durch die Überlegung, warum das Casino und nicht ich gewonnen habe, mir meine 5 Quarter *plus* mindestens einen weiteren vom Casino zurückzuholen! So wechselte ich zur Sicherheit mal $ 5 in Quarter (20 Stück) ein und startete die Aktion: Doch schon nach ein paar Minuten war alles vorbei! Schon mit der 4. Münze hatte ich 10 gewonnen. Bilanz: 4 Quarter eingesetzt und 10 gewonnen, macht plus 6! Und das sind meine 5 vom Vortag *plus* einer! Die Reisekasse war nun auf Kosten des Casinos aufgebessert worden.
Leider habe ich den Sinn des Glücksspiels in diesem kurzen
Selbstversuch nicht endgültig klären können ...
Insgesamt war das
Wetter mäßig, von dem alten Seebad aber geht eine sehr beruhigende
Wirkung aus und gewohnt habe ich günstig ($ 25 pro Nacht im
Einzelzimmer) in einem alten Hotel europäischen Stils (The Irish Pub
and Inn, zu empfehlen!).
11|9|96 Boardwalk with RITZ, Atlantic City
Mit dem Bus ging's nach Philadelphia zurück und mit dem Zug nach Baltimore. Sehr schön: Der Inner Harbour. Dort gelegen das National Aquarium. Leider teuer und ich hatte nur einen Tag, wollte mir aber sicher das
13|9|96 Lady Baltimore and the National Aquarium (Inner Harbour)
Von Baltimore ging es mit dem Zug nach Washington D.C., mit dem Capitol Limited weiter nach Chicago (1260 km, 17 h) und nach einem Aufenthalt dort mit dem Southwest Chief nach L.A. (3640 km, 39 h), mit dem Coast Starlight nach San Jose (680 km, 8 h) (Übernachtung dort), habe dort das Rad von Knut Barten abgeholt, der noch mit seiner Freundin im Auto Richtung Norden unterwegs war, und bin mit dem Coast Starlight über L.A. (Übernachtung dort) und dem Desert Wind nach Las Vegas (550 km, 7 h) gefahren. Dort beginnt meine Radtour.
16|9|96 La Junta, CO (9:40 AM)
16|9|96 Southwest Chief: The "S-Curve" (between Las Vegas, NM an Lamy,NM)
17|9|96 Coast Starlight (between Oxnard and Santa Barbara): The Sightseer Lounge Car
17|9|96 Coast Starlight (between Santa Barbara and San Luis Obispo):-)
19|9|96 Desert Wind ... in the Mojave Desert, in the Sightseer Lounge Car
Da ich schon einige Male in Chicago war, wollte ich mir nur den Frank Lloyd Wright Historic District ansehen. Nach einer Panne beim Finden des Weges - kostete mich 1 Stunde - habe ich mir einige (Wohn-) Häuser des Architekten angesehen sowie sein Wohnhaus mit nachträglich angebautem "Studio" (Atelier). Interessante und beeindruckende Beispiele, die selbst nach 100 Jahren nichts an Reiz verloren haben!
15|9|96 FLWHD, Chicago: (1895/1923) 333 Forest
15|9|96 FLWHD, Chicago: (1889-1911) 951 Chicago [Studio]
15|9|96 FLWHD, Chicago: (1901) 210 Forest [Frank W. Thomas: STEREO]
Abends in Las Vegas angekommen habe ich mir die billigste Unterkunft gesucht (zwischen dem Strip und Downtwon, $ 12) und habe mich die Nacht auf dem Strip entlangtreiben lassen. Habe in die großen Casinos reingeschaut (Circus Circus mit einer großen Zirkusarena mittendrin und Programm), wollte auf der höchsten Achterbahn fahren (ca. 300 Meter hoch auf einem Aussichtsturm! Leider out of service:-(, Treasure Island Seeschlacht, Ausbruch des "Vulkans" vor dem The Mirage, Flamingo Hilton (1946 eröffnet vom legendären Bugsy Siegel, The Flamingo, das heutige Flamingo Hilton) und habe dann noch bis 4:00 Uhr morgens in einer Bar gegenüber der Herberge gesessen:-) Der Strip ist kilometerlang! Mitten in der Wüste eine wahre Orgie aus Licht und Wasser!
19|9|96 The Strip ... just another one (Las Vegas)
20|9|96 Treasure Island, Sands (closed after 44 years to rebuild) - called "The Strip" - and me
Hatte vor dem Start mit dem Rad noch allerlei
Besorgungen zu machen: Taschenlampe, Flickzeug, Hut, Alkohol für dem
Kocher, Sonnenöl, etc. Leider bin ich zum guten Schluß noch 2 Stunden
durch Las Vegas gefahren, so daß es jetzt schon nach 14:00 Uhr war,
ohne jedoch den Sprit für den Kocher zu finden:-(
Doch nach einem
Platten noch in der Stadt und sonstigen Problemen ging's in der
Nachmittagshitze los. Wiederum leider ist Las Vegas umgeben von Bergen und
da ich nur eine detailierte Karte vom angrezenden Kalifornien hatte,
wußte ich nicht, welche - oder ob überhaupt - Steigung mich
erwartete.
Geplant hatte ich folgende Etappen:
Alles kein Problem. Doch es kam anders. Nein, es kam nicht anders: Es kam sogar ganz anders!
Den ersten Tag kam ich mal gerade bis Mountain Springs! Der Summit hatte eine Höhe von 1580 m. Und so ergab sich eine Höhendifferenz zu Las Vegas von 960 m! Was ich hier noch nicht wußte und erst viel später erfahren sollte. Die Fahrt war allerdings sehr schön: Die Landschaft war karg und von einer äußersten Trockenheit geprägt. Vielleicht ein paar trockene Büsche war alles an Vegetation. So schien es mir. Die Tierwelt zeigte sich in Libellen, Wüstenhasen, endlos vielen Erdhörnchen, Heuschrecken, einer Art Mäuse, etc. Ich war also nicht alleine! Und wo sich die Steigung so hinzog boten sich mir viele Stellen, eine Pause einzulegen und mich in der Landschaft genauer umzusehen. (Langsam zweifelte ich schon an meiner Leistungsfähigkeit und der Tauglichkeit im Allgemeinen für eine solche Wüstenetappe ...) Naja, die letzten Kilometer legte ich im Red Rock Canyon zurück und das Gelände stieg noch einmal unerhört an bevor ich den Summit erreichte. Kurz nach dem zeigte sich schon ein Lichtblick: Leben, Zivilisation, der Mountain Springs Saloon! Ich war gerettet, da eben noch die Sonne unterging. Joe, der Barkeeper, sagte mir, wo ich (wild) campen konnte hinter dem Saloon. Und abends war es mit Live-Musik, einem gutem Essen und etwas Bier noch sehr nett.
Morgens wartete ich noch rund eine 3/4 Stunde, bis
der Saloon zum Kaffee aufmachte. (Und dies war die erste Entscheidung,
die Tour langsamer mit mehr Ruhe, mehr Bekanntschaften, weniger Streß
und weniger Druck angehen zu lassen.)
So lernte ich auch Paul kennen,
der die Kneipe am Morgen machte und 4 Jahre mit dem Music Corps in
Heidelberg stationiert gewesen war. Er war sichtlich stolz, sich mit
mir in Deutsch verständigen zu können, unter den erstaunten Blicken
aller! Zu guter letzt gab es zu dem - jetzt kostenlosen - Kaffee
einige Tips zu meinem weiteren Weg.
Für mich ging es dann in schneller
Fahrt aus den Bergen hinaus und ich bog auf den Old Spanish Trail
Highway ab, an dem ich den Cathedral Canyon besichtigen konnte (Ein
guter Tip von Paul:-). Wieder schönste Landschaft und nur seltenst ein
Auto! Trockene Steppe, ein paar Büsche, viele Tiere und das alles
begrenzt durch kahle und schroffe Bergketten! Dazu - natürlich - Sonne
und blauer Himmel!
Ein kleiner Paß und ich rollte in das Dorf Tecopa
(meist gibt's im Dorf dann eine Quelle, so eine Art Oase also
...). Dort sah ich ein Schild: International Hostelling. Ich wollte
zwar noch weiter (s.o.:-) doch wollte ich mich dort nach dem örtlichen
Saloon erkundigen und interessiern tat mich das Hostel schon ...! Im
Schatten davor saß Trude aus Holland. Wir unterhielten uns, dann kam
aus dem Hostel - welches aus diesen riesigen Wohnwagen bestand - auch
Daniela aus Hamburg. Und nach einiger Zeit gesellte sich auch Aldine,
die Hostelmutter dazu. Es gab eine sehr schöne Unterhaltung, ich schoß
für Aldine ein Erinnerungsphoto von den dreien und meinem Rad, ... und
überlegte mir ein wenig später, doch auch eine Nacht hier zu bleiben!
(Tecopa hat vielleicht 400 Einwohner, zum Saloon mußte ich nicht da
ich Bier von Aldine bekam, Photos schoß ich auf der Tour mit meiner
Polaroid, die ich in New York gekauft hatte und die laut Verkäufer
eine amerikanische Erfindung aus dem 2. Weltkrieg darstellt, was auch
zu stimmen scheint.)
Nicht weit von Tecopa lag Tecopa Hot Springs (Spa
genannt) und bestand aus eben diesen Hot Springs! Öffnungszeiten:
6-9 und 12-3 Männer, 9-12 und 3-6 Frauen, rund um die Uhr! So lag ich
noch unter einem phantastisch klaren Sternenhimmel in diesen über 110
Grad F heißen Quellen. (Wieder galt: Langsamer = mehr Spaß! Hmm,
...)
21|9|96 The desert, Nevada (Highway 160)
Heute sollte es hineingehen in's Tal. In Shoshone die Vorräte
aufgefüllt: 4 Äpfel, 2 Birnen, 8 Liter Wasser, Schokodrops (m&m), bischen Brot,
Marmelade, etc. Dann ging es in 12 km 540 Meter hinauf zum Salsberry Paß - erst
leichter, dann mehr und mehr steil - und von dort über den Jubilee Paß (eine
Kuppe) in's Tal.
Ja, hier war es warm, regelrecht heiß, aber doch sehr
schön: Die Landschaft, die Berge am Horizont, die karge Vegetation, ein
leichter Rückenwind, ...:-) Die Autos waren selten, doch freundlich gesinnt:
Mit erhobenem Daumen fragten sie nach dem Befinden aus dem klimatisierten
Fahrzeug heraus. Antworten mußte ich zum Glück nie mit nach unten hängendem
Daumen. Die herrliche Umgebung reizte mich zu einigen (Stereo-) Photos. Nach 20
km im Tal fühlte ich mich so gut wie lange nicht mehr! Eine wunderbare,
trockene Wärme umgab mich, der (Rücken-) Wind ließ gut 30 km/h zu, das Rad
summte wie am Schnürchen!
Nach weiteren 20 km erreichte ich Badwater. Der
Name leitet sich aus einer alten Begebenheit ab: Ein Typ mit seinem Esel kam zu
diesem Tümpel. Doch der Esel wollte das (zugegeben sehr salzige) Wasser trotz
der Wüste ringsum nicht trinken. Da nannte der Typ die Stelle "Schlechtes
Wasser", eben Badwater. Naja, es ist zwar salziger wegen der klimatischen
Verhältnisse als Meerwasser, doch haben sich im Laufe der Evolution
Lebensformen gebildet, die die Verhältnisse akzeptieren. "Some find the pool
congenial and prosper. Most don't." heißt es auf der Tafel.
Die Umzäunung
der Plumpstoilette spendet Schatten. Von dort hat man den besten Blick auf die
Touristen, die per Auto anreisen und zu einem hinübersehen: Zwei Amerikaner
kommen auch herüber und können mich verstehen. Zwischendurch nehme ich den
"pool" in Augenschein.
Nach der Pause geht es zum Teil dicht an die das Tal
begrenzenden Felsen heran - sie strahlen eine ungeheure Energie ab! - und noch
rund 30 km zur Oase Furnace Creek. Auf halber Strecke verschwindet die Sonne
hinter der bis zu 3370 m hohen Bergkette. Es wird nicht gerade kühler, aber
angenehmer, mal aus der Sonne heraus zu sein. Den Zeltplatz in der Oase
erreiche ich im Dunkeln. $ 16, keine Dusche, gerade mal ein Wasserhahn und kein
sonstiger support bzgl. Lebensmitteln, Information, etc.:-( Der Campingplatz
ist fest in deutscher Hand, Einheimische lagern etwas abseits hinter den Bäumen
und Büschen. Mit meinen Nachbarn Ilona und Andreas bereiten wir aus unseren
Vorräten ein Abendessen. Der Tag ist zu Ende.
22|9|96 Death Valley, 178 West
Nach dem Auffrischen des Proviants im General Store
der Ranch ($ 90 + tax per night) und Aufsuchen der Information
(Münchener Abiturientin als Volunteer) geht's zum Zabriskie
Point. Bekannt aus gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni
(seheswert!). Die 190 einige Meilen Richtung Osten, man sieht die
Busse von weitem, ... alles läuft wie von versteckten Fäden gesteuert
über den Pfad zur Aussichtsbrüstung, ... und wieder zurück in
vielleicht nicht 5 Minuten.
Allerdings gibt es auch einen Wanderweg
etwas weiter rechts, der hinunterführt in die bezaubernde
Canyonlandschaft. Auf meiner knapp eineinhalbstündigen Wanderung
treffe ich gerade mal drei Holländer. Sie hatten mich abgefangen, als
ich mein Rad abgestellt hatte und waren sehr erstaunt. Die von Erosion
geprägte Landschaft besteht zum Teil aus trockenem Löß oder Lehm,
bröckelt sehr leicht und staubt ungemein (wie man es aus dem Film
kennt), zum Teil auch aus sehr festem Grund, welcher aber das gleiche
Aussehen aufweist.
Nach dieser Exkursion ging es nach Furnace Creek
zurück und weiter die 190 nach (Nord-) Westen. Final destination war
an dem Tag Stovepipe Wells Village, die erste Unterkunft für Reisende
durch das Tal auf der ehem. tollroad.
Für mich ging es hügelauf und
-ab und zum Schluß vorbei an den Sanddünen nach Stovepipe Wells. Hier
maß ich den Effekt der Verdunstungskälte, wie ich ihn als alter
Thermodynamiker theoretisch kennengelernt hatte, mit dem Thermometer:
45 Gard in der Sonne
und unter dem - nassen - T-Shirt ... 25 Grad! Und um den Überblick
über meiner Lebenszeit nicht zu verlieren, genehmigte ich mir zwei
Übernachtungen hier ($ 36 per night + tax, inkl. Air-Con, Pool,
etc.:-), zumal der nächste Camingplatz wieder plain ausgeführt war und
ein gutes Stück hinauf zum Paß lag.
So hatte ich Zeit, mir den Mosaic
Canyon, die Sanddünen anzusehen und ein paar gemütliche Nickerchen zu
machen ebenso wie mich im Pool erfrischen. (Das nächste Mal sollte ich
an Magnesiumtabletten denken, denn der Mangel an Magnesium macht sich
in Ansätzen von Krämpfen in allen Muskel bemerkbar ... Nach dem
morgentlichen Besuch des
Mosaic Canyon machte ich mich dran, das Frühstücksbuffet - $ 7.95 +
tax - zu plündern. Es war das billigste Frühstück im Verhältnis zur
Leistung.)
23|9|96 Zabriskie Point, Death Valley [STEREO]
24|9|96 Sand Dunes near Stovepipe Wells Village, Death Valley
Wecken um 5:30, um auf der Paßfahrt aus dem Tal hinus nicht in die
Nachmittagssonne zu geraten. Kurz nach dem Verlassen von Stovepipe Wells begann
die Passion: 27 km bergauf, Höhenunterschied ca. 1500 m, zuletzt 5 % Steigung!
Ich war froh, als ich oben auf dem Townes Pass angekommen war. Denn
jetzt wollte ich mich freuen auf eine Abfahrt bis an die Sierra Nevada! Doch es
kam anders: Natürlich ging es bergab. Reichlich so gar! Und schnell: 16 km mit
9 %. Durchschnittsgeschwindigkeit knapp 50 km/h! Doch es ging nicht bis ganz
an die Sierra Nevada, sondern wieder in ein Tal! Und die Wüste war nicht zu
Ende.
Unten in der Oase Panamint Springs im Panamint Valley
angekommen, gab's erstmal ein Bier im General Store und ich setzte mich zu
einem biker, der mir entgegenkam. Wir unterhielten uns prächtig: Er erzählte
mir, welche Abfahrt er hinter sich hatte (20 km, 1500m) und ich erzählte von
meiner. So beschlossen wir schon, da es in der Mittags- wie Nachmittagssonne
unerträglich ist, einen solchen Paß zu fahren, eine Nacht in Panamint Springs
zu campen. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne Burt gemacht:
Er hatte
mich auf meiner ersten Paßfahrt überholt und bot mir einen ride an für die
Nächste! Da er in den nächsten Minuten abfahren wollte, leerte ich meine
Flasche mit einem Zug und wir verstauten das Rad auf der Ladefläche des
Pickup. Dem anderen Radler konnte ich nur gleiches Glück wünschen. (In früheren
Tagen und unter anderen Umständen vielleicht hätte ich ein derartiges Angebot
abgelehnt. Doch innerlich hoffte ich nur auf eine Telefonzelle, um den nächsten
Autovermieter zu kontaktieren:-|
Der ride war gut, Burt fuhr mit mir noch
zu einem vista point (Father Crowley Point) auf dem Weg, von dem man einen
schönen Blick über das Tal und auf die sich windende Straße hatte:-) Ja, 20 km
lang war der ride und von nun an ging's bergab: Perfekt war die Ausfahrt aus
den Bergen mit Blick auf das Massiv der Sierra Nevada! Am
Owens Lake vorbei (20 km geradeaus, und da es leicht bergab ging, sah man die
Strecke vollständig!) kam ich an den Fuß der Berge an und stärkte mich im
Saloon von Olancha. Die Autovermietung war nicht mehr ganz so dringend, doch
ich telefonierte noch mit AVIS (Ridgecrest, 60 km weg): Eine Woche one-way für
$ 260! Naja, so dringend war es ja auch nicht ...:-)
Zum wilden Campen
ging es an das Haiwee Reservoir. Eigentlich war ich sehr kaputt, so schlief ich
früh ein ...
25|9|96 "Next 17 miles": The pass to leave Death Valley
25|9|96 Heading to the Sierra Nevada (190)
(Morgens: 10 Grad plus:-) Heute geht es vorerst mit irrem Rückenwind und hoher Geschwindigkeit (um 45 km/h) und leichtem Gefälle an den Sierra Nevada entlang, 60 km bis Ridgecrest. Links lag die Wüste (Nördlicher Teil der Mojave Wüste) und rechts reckten sich die Gipfel der Sierra Nevada bis auf 3700 m! Durch verlassene Siedlungen, vorbei an einsam gelegenen Tankstellen, auf dem Freeway 395 Richtung Süden. Bis kurz nach Ridgecrest die 178 abbiegt in die Berge. (Das waren 530 km in der Wüste.)
Schnell geht es von 900
m auf 1600 m, den Walker Paß, umso langsamer komme ich aber
vorwärts. Rechts und links jetzt Kakteen und eine Art Yucca-Palme in
groß. Nach dem Paß wird es auf einmal grün - so als ob man eine
Wasserscheide überquert hätte - und vereinzelt spenden Bäume - ich
konnte mich nicht mehr erinnern, wie das ist - Schatten, ein
Gebirgsbach rauscht vorbei, vereinzelte Häuser und Ansiedlungen,
kühler Wind von vorne, welch ein Gefühl, ich lebe!
In zügiger Fahrt
erreiche ich Isabella Lake und nehme den Campingplatz am See (Wasser
und Toilette, ansonsten plain, $ 6). Mit dem
kurz vorher in Weldon gekauften Proviant geht es am See steil bergauf
und -ab, doch die Lage des campground entschädigt, zumal morgens auf
ein Geldkassiern verzichtet wird.
Am Abend, auf dem Weg zum restroom,
erscheint mir alles sehr dunkel, wo wir doch Vollmond hatten ... Und
dann bemerke ich, daß sich die Sonne versteckt hat am Himmel. Doch der
Himmel war wie immer wolkenlos ...?! Naja, alles in Ordnung, kurze
Zeit später lugte der Mond aus dem Schatten der Erde hervor ...:-)
Heute geht es zuerst nach Kernville (auf 810 m),
einem großen Freizeitsportort am See. Hier bekomme ich auch - endlich
- fuel für meinen Trangia-Kocher (fuel für marine-stove). Nach einem
Frühstück geht es in den Sequoia National Forest.
Entlang am Kern
River geht es hinauf, ein schönes gewundenes Tal, voller Vegetation an
den Hängen, unter mir ein z. T. rauschender Bach. Das Tal wird enger
und lieblicher, lädt zu einer Pause ein. Dann geht es durch eine kaum
besiedelte Gegend (Ausnahme: Johnsondale Ranch (auf 1430 m) mit General Store)
durch bewaldetes Gebiet immer auf und ab.
Eine wirklich grandiose
Landschaft, deren Wirkung auf mich dadurch verstärkt wird, daß
eigentlich keine Zivilisation zu bemerken ist und Menschen nur äußerst
selten auftauchen. Ausnahmen:
Ein Harley-Fahrer mir seiner Braut. Er arbeitet in einer Papierfabrik, die einer deutschen Firma gehört. Der Name will ihm partout nicht einfallen. Naja, er ist ja auf Urlaub! Man versteht sich sofort und plaudert ausgelassen.
An einer der wenigen Abzweigungen suche ich meinen Standpunkt auf der Karte, als ein Pickup anhält im Angesicht meines bepackten Rades. Amüsiert fragen sie mich aus: Woher? Alles mit dem Rad? Welche Ausrüstung? ... dann mal alles Gute!
Und schon vor dem Redwood Meadow Campground machte ich Bekanntschaft mit diesen
Riesenbäumen: An der mächtigen Basis kann man sie umrunden. Kaum zu glauben,
wie eine solche Pflanze bestehen kann ...
Die Wegstrecke streckt sich
diesen Abend ganz schön. Ich erreiche gegen Dunkelwerden die Ponderosa-Ranch
(auf 2190 m), kaufe für das erste Abendmahl *mit* Kocher ein:-) Und fahre zum
einige Meilen entfernten, sehr nett gelegenen Quaker Meadow Campground (Im
Nachhinein denke ich, daß er gar nicht für die Öffentlichkeit geöffnet war.),
welcher mich an das Gespräch erinnern läßt, welches ich in Philadelphia mit
einer Frau im Friends Meeting House (1804 erbaut) der Quäker gehabt habe. Bei
einem schnell entfachten Lagerfeuer baue ich das Zelt in der Furcht vor wilden
Tieren auf, da ich mitten im Wald campe, koche mein Essen und lege mich nach
zwei Bier schlafen.
27|9|96 The unknown peak, near Johnsondale
Nach meinem Frühstück lädt man mich noch in's Haupthaus ein. Ich nehme dankend
an, packe meine sieben Sachen und lasse mich in der Küche blicken. Ein Treffen
der Betreiber findet gerade auf dem Gelände statt und ich erhalte Tips für
meine Weiterfahrt und eine detailierte Karte vom Chef des campgrounds. So
präperiert mache ich mich auf den Weg:
Und im Folgenden geht es hinaus aus
den Bergen - 30 km in leichten Serpentinen, die man voll ausfahren kann,
hinunter mit einer Geschwindigkeit zwischen 30 und 50 km/h - in Richtung
Porterville! Die Umgebung verändert sich auf der schnellen Fahrt rasch: Nach
der Kühle wird es immer wärmer und der Wald weicht einer immer trockener und
spärlicher werdenden Vegetation. Links von mir rauscht tief unten ein wilder
Bach und rechts geht es steil bergauf.
In Springville
mache ich Pause, genieße die Wärme und werde von zwei Rennradfahrern ermuntert,
eine kleinere Straße zu nehmen über Milo, um Hauptstraßen zu vermeiden. Zwar
ist die Straße wirklich fast wie ausgestorben, doch auch etwas hügeliger. Die
wiegt umso schwerer, da die Sonne hier unten unerläßlich vom Himmel brennt! Die
Landschft entschädigt aber dafür: Trockenes, braunes Gras und paar Bäume
begleiten mich auf der durchweg kurvigen und hügeligen Strecke.
Am Ende
gerate ich dann auf die Hauptstraße 198 - die mich den nächsten Tag in die
Berge und den Sequoia National Park zurückführen soll - und in die von
intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägten Gegend: Hier gedeihen
Zitronen, Oliven, Orangen, etc. sowie Baumwolle, welche ich mir aus der Nähe
ansehe, in riesigen Plantagen. Da es äußerst trocken ist hier im Tal (Grand
Valley, es wird durch den Coast Range vom Meer abgeschnitten) wird alles
intensiv bewässert.
Der Name meines nächsten campgrounds ist dann auch
Programm: Lemoncove Campground! Hierbei handelt es sich um eine Empfehlung der
beiden Rennradfahrer: Es gibt einen kleinen Laden, Duschen, Swimming Pool und
eine Rasenfläche zum Campieren. Eine wahre Wohltat im Gegensatz zu den meist
plain "ausgestatteten" campgrounds in den USA! Zusammen mit meinen - deutschen
- Nachbarn esse ich zu Abend Ein sehr schöner Abend, bei dem die letzten Jack
Daniels-Reserven draufgehen (Der Typ kauft immer eine Flasche dieses
Bourbon-Whisky's um sie mit nach Hause zu nehmen. Dies war die dritte Flasche
gewesen ...:-)
Schon früh breche ich auf und verzichte - schweren
Herzens - auf das Frühstück mit den Nachbarn: Ich habe zwar nur eine
Strecke von 70 km vor mir, doch die führen mich zurück in die Sierra
Nevada, bis auf eine Höhe von 2070 m, daß heißt für mich 1920
Höhenmeter!
Leicht ansteigend geht es am Lake Kaweah vorbei, immer
etwas hügelig, doch mit den gefahrenen Kilometern gewinne ich kaum an
Höhe ...:-| Nach 26 km erreiche in den Eingang zum Sequoia National
Park: $ 3 kostet der Eintritt. Was schlimmer wiegt ist eine
Hinweistafel, die besagt, daß eigentlich alle Campingplätze in der
Nähe des Giant Forest geschlossen sind bis auf den in Lodgepool,
welcher aber als "full" gekennzeichnet ist. Naja, im Visitors Center
sagt man aber, daß es für einen Einzelreisenden mit dem Rad keine
Probleme geben würde. Außerdem ist Sonntag und viele
Wochenendtouristen reisen zum Montag ab.
So mache ich mich auf und
allmählich steigt das Gelände an, immer dem River Kaweah folgend. Der
Autoverkehr hält sich in Grenzen, wird aber nicht lästig. Nur die
Bauarbeiten (6 km) im unteren Straßenabschnitt mit daraus
resultierendem Schotterbelag erschweren den Anstieg. Bald schon geht
es wie in den Alpen in - großzügig angelegten - Serpentinen den Berg
hinauf. Immer wieder ergeben sich durch die Bäume Ausblicke auf das
Tal und den Moro Rock, *den* Aussichtspunkt (2050 m) hier im Park! Mit
der einen oder anderen Pause erreiche ich dann - die trockene und
warme Region verlassend - die Waldregion, die sich ab einer Höhe von
1650 m erstreckt.
Ab hier sehe ich schon vereinzelte Sequoias und bald
fahre ich auch schon durch die erste Attraktion: Die Four
Guardsmen. Die Straße verläuft auf getrennten Fahrspuren zwischen
diesen vier Sequoias durch! Ab jetzt werden die Sequoias mehr und
meine - zugegebenermaßen nicht schnelle - Fahrweise, es geht immer
noch bergauf, läßt viel Zeit zum Betrachten!
Pause mache ich erst
wieder im Giant Forest Village, stärke mich und fahre weiter zum
Campingplatz ($ 14 per night). Sehr gut ausgetattet mit Duschen ($ 1/4)
und Laden logiere ich hier für zwei Tage. Am Eingang wird schon mit
Polaroids auf die letzten Überfälle von Bären hingewiesen: Brutal
aufgebrochene Autos zum Beispiel, wo der Fensterrahmen einer
Autotür einfach nach außen aufgebogen wurde! Eine Hinweistafel sagt:
12 Überfälle von Bären in den letzten sieben Tagen. Hmm, ... So ist
jeder Platz mit einem Metallkasten für diverse Gegenstände
(Lebensmittel, etc.) ausgerüstet, bärensicher:-)
29|9|96 Generals Highway, two of the Four Guardsmen (5750 ft. Elev.)
Diesen Tag habe ich für eine Wanderung im Giant
Forest reserviert. Mit dem Rad geht es zurück zum Giant Forest
Village. Hier frühstücke ich in der Village Cafeteria. Dann geht es zu
Fuß weiter über den Moro Rock Trail zum Moro Rock. Dort gibt ein
Ranger eine lesson und erklärt interessante Dinge über
Luftverschmutzung, Waldbrände, Bärenpopulation, Tätigkeit der Ranger
im Park, ... Sehr interessant, zumal auch gekoppelt mit einem
grandiosen Blick über das Tal des Kaweah River - hier sehe ich die
Straße, meine Passion vom Vortag - und in die Sierra Nevada hinein!
Viele umherhuschende jagende oder sich sonnende Eidechsen sowie Vögel
(Raben?) laden zum Verweilen und Beobachten ein: Die Vögel umkreisen
den Gipfel etwas tiefer, so daß man sie von *oben* beobachten kann und
gleichzeitig rund 1300 Meter steil hinab in's Tal schaut!
Von dort
streife ich auf verschiedenen Trails durch den Wald, begegne einem
Fuchs und einem Reh, sehe immer wieder diese Sequoias, mächtige Riesen
neben *normalwüchsigen* Fichten und finde mich zur zweiten lesson am
General Sherman Tree ein: Sog. The greatest living thing on
earth. Hier wird von einer Rangerin auf einem kurzen Stück des -
zugegebenermaßen populären - Congress Trail wissenswertes sowohl zum
General Sherman Tree im Speziellen als auch zu dem Baumbestand des
forest im Allgemeinen gegeben.
Ich stiebitze einen Zapfen eines Giant
Sequoia: Diese wachsen in dem Baumwipfel und werden von den
zahlreichen Eichhörnchen heruntergeworfen. Mal sehen ob unser Förster
einen solchen Baum in heimatlichen Gefilden heranziehen
kann. Vielleicht läßt sich das aufgrund des hohen Alters - bis 2700
Jahre - auch schwer abschließend beurteilen ...:-|
Nach weiterem
Verweilen im forest begebe ich mich in die legendäre Giant Forest
Lodge (gegr. 1915), die in 14 Tagen für immer geschlossen werden soll,
um den Giant Forest nicht mehr zu belasten. Hier diniere ich
fürstlich und beende den Tag.
30|9|96 Hanging Rock (6500 ft.) Sequoia National Park
30|9|96 Moro Rock (6725 ft.) Sequoia National Park [STEREO], Giants Forest
Heute soll es aus den Sierra Nevada herausgehen
nach Fresno. Dort will ich den Zug um 17:45 Uhr nehmen Richtung Norden
und San Francisco.
So will ich ich nach dem Frühstück früh aufbrechen,
was allerdings das eiskalte Wetter verhindert. So lasse ich langsam
gehen, in der Hoffnung, daß es wärmer wird. Naja, gegen 9:00 Uhr
breche ich auf. T-Shirt, Polar Fleece und Gore Tex-Jacke reichen nicht
aus: Über die Hände muß ich mir in Ermanglung von Handschuhen Socken
ziehen. So geht es die ersten Kilometer, bis die Sonne etwas Wärme
bringt und weiter, bis die Straße zum Kings Canyon abzweigt, auf und
ab, zwischenzeitlich wieder auf 2240 m Höhe, um ab da, nach insgesamt
30 km, für 40 km mit einer Geschwindigkeit zwischen 30 und 60 km/h
dem Tal entgegenzustreben!
Und dabei brauchte ich meine Bremsen
keineswegs zu betätigen, da die Abfahrt - im Gegensatz zur engen und
kurvenreichen Auffahrt - herrlich weite Kurven aufwies und sich
gefahrlos schnell fahren ließ! So erreichte ich Fresno in der Ebene
sehr zeitig und hatte zwischendurch noch Gelegenheit, in einem
einsamen Berg-Motel Kaffee zu trinken, in aller Ruhe, innerlich auf
die weiter Abfahrt drängend:-)
Mein Rad konnte ich problemlos in
diesen sehr modernen Zügen (AMTRAK California) mitnehmen. Als wir in
Stockton hielten und ich im Untergeschoß des Barwagens saß, rief der
Conductor die Connecting Bus Services aus:
Sacramento! Santa Cruz! San Jose! ...
San Jose?! Aber dort wollte ich doch hin, zu Knut!
Warum sollte ich denn jetzt bis Emeryville mit dem Zug fahren, dort
gegen Mitternacht auf's Rad steigen um nach San Francisco
hineinzufahren und in dem Youth Hostel zu übernachten?
Aufgesprungen, den Conductor kontaktiert, der regelt alles mit dem
Busfahrer (da ich - noch - kein Ticket habe), Rad und Gepäck raus aus
dem Zug, in's Gepäckabteil des Busses und ab nach San Jose! Dort komme
ich gegen 22:00 Uhr an, rufe Knut an, der mich dann mit dem Wagen
abholt.
Ja, Knut arbeitet diesen Tag noch. So nimmt er
mich auf dem Weg zur Arbeit mit zur CalTrain Station, von wo ich für
ein paar Dollar nach San Francisco fahre.
Hier bummel ich - bei
mäßigem Wetter - durch Chinatown (Mittagessen), durch Little Italy
(Kaffeetrinken), zum Coit Tower (Aussicht), herunter zum Hafen und den
Piers (Touristenrummel), wieder nach Little Italy (kühl draußen ==>
Kaffee drinnen trinken), um dann nach 17:00 Uhr das Tosca Cafe
aufzusuchen:
Ich erinnerte mich an den heißen Kakao mit Brandy! Und
das war genau das richtige für einen kühlen, wolkigen Tag in San
Francisco!
Verabredet habe ich mich dann mit Knut im Silicon Valley,
wo wir noch Mexikanisch Essen gegangen sind. Geplant haben wir jetzt
natürlich schon den Aufbruch am nächsten Morgen ... naja, Morgen
... es war eher mittags, da wir beide Schläuche beim Rad von Knut's
Freund austauschen mußten.
2|10|96 Tosca's, Columbus, San Francsico
Frühstück, zusammenpacken, alles mit dem Wagen zur AMTRAK-Station bringen,
Fahrrad reparieren, packen, losfahren! Tja, das ist alles so schnell gesagt
...
Nur erwähnen will ich, wie wir das Gepäck verteilt haben: Da nur Knut's
Rad - welches ich fuhr - über einen Gepäckträger verfügt, laden wir auch das
ganze Gepäck dort auf. Das sind Zelt, Schlafsäcke, Kocher, Isomatten, Kleidung,
Lebensmittel, Werkzeug, Photoapparate, etc.! Insgesamt vielleicht 30 kg! Der
andere hatte jeweils leichtes Fahren ...
Ein paar Meilen ging es aus San
Jose heraus (G8 south), ganz paar Hügel kamen daher, dann die Hecker Pass Road
(Hecker Pass: 400 m), die zog sich ganz schön, da ich den ersten Tag das Gepäck
hatte:-( Aber der erste Gang an Knut's Mountain-Bike half mir sehr! Dann
passieren wir Watsonville, stärken uns mit einem frisch zubereiteten Sandwich
(Hierbei findet man in den kleinsten und unscheinbarsten Deli oder General
Stores in kleinen Ecken eine Theke, wo die herrlichsten Sachen frisch
zubereitet werden! Das gilt auch für diverse Burger, die nicht mit den
Derivaten von McDoof und Co. vergleichbar sind!). Einkaufen tuen wir auch noch
für den Abend und Morgen, da wir am Pazifik in der Monterey Bay unser
Nachtlager aufschlagen wollen.
Nach Watsonville
kommen wir dann auf einen Highway: Und dieser Highway trägt eine Bezeichnung,
die jedes Herz höher schlagen läßt!
In unserem Falle ist es die Richtung South. Dann, an der Pazifikküste
angelangt, erreichen wir, gerade kurz vor Sonnenuntergang, wie könnte es
passender sein, die Moss Landings State Beach! Aber leider haben hier Zelte
nichts zu suchen:-( Wegen der Stolpergefahr der Campmobilbesitzer über die
Abspannungen der Zelte, wenn sie mal müssen. Naja, vielleicht hat der Ranger
nur seine Pflicht getan, als er uns wegschickte ...
Wir radeln weiter und
Knut findet etwas weiter südlich eine Straße, die an Häusern vorbei Richtung
Strand abbiegt. Nach der Siedlung erreichen wir einen kleinen Parkplatz an den
Dünen, wir sehen kein explizites Verbotsschild, schieben die Räder zum Strand
und während Knut etwas zurück fährt und Wasser sowie Bier einkauft, bereite ich
das Abendessen. Das Zelt schenken wir uns und legen uns im Schlafsack so an den
Strand. Mit dem Meeresrauschen im Hintergrund und dem Sternenhimmel über uns
schlafen wir ein. Das hätten wir uns vorher vielleicht überlegen sollen ...
Ja, am Morgen ist ob der Kälte alles feucht von Kondeswasser:-( So warten wir
mit der Abfahrt, bis die Sonne unsere Schlafsäcke getrocknet hat. Nach dem
Frühstück geht es los.
Durch das Salinas River Wildlife Refuge geht es und
geschickt werden wir unter Umgehung des Freeways durch die Fort Ord Military
Reservation geschleust, worauf wir durch Seaside nach Monterey
gelangen.
Knut kennt sich aus und wir fahren gleich zu Fishermens Wharf:
Allerdings ist das der Kai der Fischer im wörtlichen Sinne - und nicht der Kai
der Touristen - hier werden Fischerboote entladen, Möven überall - für sie ein
wahres Paradies - und Seehunde mit ihrem eigenen Gebrülle, welches gegen das
Kreischen der Möven ankämpft, dazu der über allem lagernde Geruch von Fisch,
Hafenarbeiter und Fischer in ihrer Arbeitskleidung, ...!
Gegen die Küste
wird ein ganz zarter Schleier von Nebel getrieben vom Wind, der auf das
Festland zustrebt. Wir halten uns länger hier auf, streunen herum, ehe wir in
der Stadt einkaufen, da Knut etwas erzählt vom unbesiedelten Highway Number 1,
fahren am Monterey Bay Aquarium vorbei - welches leider die fehlende Zeit uns
verbietet anzusehen:-( und lassen uns wegen der Mittagszeit in einem Restaurant
an der Küste nieder, kurz nach der Cannery Row (John Steinbeck läßt grüßen), wo
wir Fish'n'Chips verspeisen.
So gestärkt begeben wir uns auf den 17 Miles
Drive: Leider ist er eigentlich eine Touristenattraktion - eher eine
Touristenfalle - und es ist zwar ganz nett, doch wir fahren weiter.
Durch
Carmel-by-the-Sea schlagen wir uns durch den dichten Verkehr - ist
Carmel-by-the-Sea vergleichbar mit Westerland auf Sylt? - zur Mission durch:
Doch leider gibt's gerade eine Hochzeit in der Kirche, welche nach Knut aber
gerade das Schmuckstück der Anlage ist. So radeln wir weiter und entfliehen dem
dichten Verkehr: Unserem Ziel San Luis Obispo entgegen!
Jetzt sind wir auf dem legendären Higway Number 1 (er existiert seit 1937) und
die Kulisse der nächsten zwei Tage möchte ich so zusammenfassen: Rechts der
Pazifik, links mehr oder weniger Berge - besser: Festland - über uns die Sonne,
gepaart mit einem strahlend blauen Himmel, vor uns der mäßig befahrene Highway!
Das ist schon alles.
(Der Highway wurde in Zeiten von Arbeitslosigkeit und
wirtschaftlicher Talfahrt angelegt - muß man sagen - von sog. ABM-Kräften als
tourister Magnet an der Pazifikküste, ohne, daß ein sonstiger wirtschaftlicher
Nutzen in Aussicht stünde.)
Am Anfang ist es recht heiß,
allerding, wenn wir uns aufwärts von der Küste entfernen, wird es kühler, und
es geht in großen Amplituden vorwärts, was gerade für den, der mit Gepäck fährt
- wir wechseln die Räder in gewissen Abständen, alle 30 km - natürlich die
reine Hölle ist. An diesem Tag fahren wir an Big Sur entlang: Die Gegend
hat einen seltsamen Namen, denn Big ist englisch, während Sur spanisch ist und
zusammengesetzt heißt das soviel wie "Großer Süden"!
Wir erreichen - nach
anderen Campingplätzen - den Pfeiffer Big Sur State Park Campground ($ 3
anstelle von $ 21 - wer will den campground auch gleich kaufen:-) und entfachen
noch *schnell* ein Feuer, bauen das Zelt auf und kochen uns derweil etws
Köstliches.
4|10|96 Start at the morning from Moss Landing Beach (Campsite:-), Pacific Ocean
4|10|96 Knut at Fishermens Wharf, Monterey
4|10|96 Bixby Creek Bridge at Big Sur, Highway # 1
Dann geht es weiter den Küsten-Highway Number 1,
rauf und runter, wie oben schon beschrieben, nach Lucia, wo wir eine
Pause einlegen und ein köstliches Mittagessen einnehmen in perfekter
Lage im Restaurant hoch oben gelegen über der Küste im Restaurant,
welches 1936 eröffnet wurde, passend zur Eröffnung des Highways: Wir essen
Fish'n'Chips.
Später, nach noch mehr Auf- und
Abfahrten, wird es flacher und wir erreichen nach vielen Meilen San
Simeon. Die Küste ist wirklich wunderbar und sollte noch vielen - wenn
nicht allen - Generationen so erhalten bleiben. Die paar Luxusvillen
passen sich so den Gegebenheiten an, daß man sie kaum wahrnimmt: Mal
tuen flachwipflige Bäume das Haus vertuschen oder die Art und
Farbigkeit der Materialien tuen das Haus verschleiern wie im Falle der
Felsen, wo Berg und Dach gar nicht mehr voneinander unterscheidbar
waren.
Nach den 160 km am Pazifik wird diese Straße nie
langweilig. Für den Abend entscheiden wir uns für den Campingplatz San
Simeon Beach. Und da die Sonne schon wieder arg dem Meer zustrebt,
beeilen wir uns, vom Rückenwind teils kräftig unterstützt. Wieder
erreichen wir einen günstigen Platz, da von State Rangern betrieben
($ 3), und kaufen vorher noch mächtig ein. Bis hierher sind wir vom so
viel beschriebenen Nebel verschont geblieben ...
Unser letzter Tag der Tour: Denn in San Luis Obispo trennen sich unsere
Wege. Knut nimmt beide Räder mit im Zug nach San Jose zurück (northbound),
während ich in den Zug Richtung Los Angeles (southbound) einsteige. Passend
begegnen sich die beiden Züge hier in San Luis Obispo mit einer Differenz von
30 Minuten!
Für die letzte Etappe entfernen wir uns etwas von der Küste,
machen im Ort Cayucos noch einmal eine letzte Pause: Da der Pazifik hier ganz
nah an den Ort herankommt, können wir unsere Sachen neben dem Pier an einer
Sitzgruppe verzehren. Und als ob wir darauf gewartet hätten, ziehen heute
helle, schwere Nebelschwaden vom Meer auf's Land. Man sieht regelrechte Fetzen
über die Hauptstraße treiben und ich fürchte, wir müssen sie durchtrennen, um
mit den Rädern durchzukommen!
Dann biegen wir nach einigen Meilen in's
Landesinnere ab, um leicht nach 70 km den Bahnhof zu erreichen. Hier bummeln
wir durch den Ort, ich kaufe für die kommenden Tage im Zug ein und wir
vertrödeln die Zeit in einem amerika-untypischen Imbiss: Es gibt Kaffee aus
Europa, Nudelspezalitäten wie in Italien, Vollwertgerichte, etc.
So lassen
wir es uns gutgehen, haben eigentlich keine Probleme mit der Bahn:-) und ich
fahre noch einmal (insgesamt das dritte Mal) mit dem Coast Starlight von AMTRAK
direkt an der Küste einige Hundert Kilometer entlang, vorbei an Eucalyptus
Hainen, durch die Vandenberg Air Force Base, die für jegliches Betreten
gesperrt ist - nur mit dem Zug kann man die herrliche Küste einsehen, vorbei an
den alten Leuchttürmen Point Arguello und Point Conception bis wir linker Hand
die Santa Ynez Mountains erreichen und der Highway 101 wieder an die Küste
gelassen wird. Von dort geht es noch dichter am Pazifik entlang mit
Zwischen.in Santa Barbara nach Oxnard, wo wir die Küste verlassen und in
den Moloch Los Angeles eintauchen.
Mittlerweilen ist es dunkel geworden und
in der Union Station in L.A. heißt es für mich nur Umsteigen in den Sunset
Limited. Eigentlich ist es eine Sensation, dieser Zug mit Nummer 2, der Sunset
Limited, der uns in drei Tagen ohne Umsteigen in das 4940 km entfernte Miami
bringen soll. Der erste durchgehende Coast to Coast Zug vom Pazifik zum
Atlantik!
Zusammenfassend möchte ich diese experience beschreiben! Nein, ich möchte sie nicht beschrieben, ich möchte es lediglich versuchen ...:-)
6|10|96 Cayucos at the pier ... with fog :-| at Highway # 1)
Da ich recht früh am Zug bin, bekomme ich einen Fensterplatz, sogar an der
rechten Seite. Mein Sitznachbar, der auch bis zur Endstation fährt, spricht ein
eigenwilliges Englisch, doch das werde ich nachher herausfinden. Vom Conductor,
dem Zugverantwortlichen, werden die Passagiere etwas nach Reiseziel sortiert
auf die verschiedenen Wagen verteilt aus verständlichen Gründen.
Schon
setzt sich der Zug in Bewegung: Die Doppelstockwagen schaukeln durch das
nächtliche L.A. Es gibt die üblichen announcements betreffend den diner, die
movies und die upper and lower level im sightseer lounge car. Dann werden die
Tickets eingesammelt und der Zug bereitet sich auf die erste Nacht vor. Ich
dagegen habe noch ein Stückchen Arbeit vor mir:
Da ich die letzten Tage auf
der Radtour nicht duschen konnte, will ich versuchen, auf dem Zug einen shower
zu bekommen. Ich spreche beim Conductor vor, und der gibt mir die Möglichkeit -
allerdings nur, wenn ich niemandem etwas erzähle - im sleeper des Bordpersonals
zu duschen. Einer des Personals muß dafür auf seine Dusche verzichten, da das
Wasser rationiert zu sein scheint und ich solle mein Handtuch etc. unauffällig
durch den Zug transportieren. Danach bette ich mich zufrieden im menschenleeren
sightseer mit Schlafsack auf den Boden.
Am nächsten Morgen stehe ich früh
auf, erlebe den Sonnenaufgang in der Wüste von Arizona, begebe mich danach in
das dining car zum Frühstück: Und das ist das beste, in die noch junge Sonne
blinzelnd ein amerikanisches Frühstück - scrambled eggs, home style potatos,
orange juice, coffee, white toast with jelly and marmelade - einnehmen, während
die Landschaft wie vertraut vorbeizieht! So beginnt der Tag!
Dann habe ich
Zeit, in Kafka's "Amerika" zu lesen, die wechselnde Landschaft zu beobachten,
Postkarten schreiben oder an den Spielen teilzunehmen: Dort habe ich - weil ich
schnellster war - ein T-Shirt des Sunset Limited gewonnen, was auch kein Wunder
war, denn oft genug saß ich im lower level des sightseer lounge car, wo der
Conductor über das Bordmikro nach einer ausländischen Münze *und* einem
Reisepaß fragte, welche ich gerade mal dabei hatte:-) (Wenn mich also jemand
sieht im T-Shirt "Coast to Coast Sunset Limited", der weiß Bescheid:-)
Abends dann beim Bier wurde ich noch in eine rummy-
(Romme) Partie verwickelt: Gina, Terry, Marsi und Sue, somewhere in
Texas. Pina Colada und Margherita gab's gerade in der Happy Hour, so
wurde es doppelt lustig und entsprechend spät ...
Die Zeit verging,
bzw. verging nicht, da das Zeitgefühl vollkommen außer Kraft gesetzt
schien: Emilio, mein Platznachbar, war Cubaner und wollte partout
seine Uhr nicht von L.A.-time auf local-time umstellen. Für Florida
hatte er noch andere Uhren im Gepäck:-| Und auf der Reise befuhren wir
insgesamt vier Zeitzonen: Pacific Time, (*) Mountain Standard Time,
Mountain Time, Central Time und Eastern Time. Daß es jetzt insgesmt
fünf Zonen sind, erklärt sich wie folgt (*, Zitat):
"Note: The time
change occurs here during winter. When east-bound from October to
April, set your watch ahead one hour before arriving. When west-bound,
set your watch back one hour as you depart. Depending on what time of
year you are traveling, there may also be a time change during the
night. Arizona is in the Mountain time zone, but does not observe
daylight savings time. November through March, Arizona is one hour
ahead of California time. The rest of the year it is on the same time
as California."
Nicht nur alle Zeitzonen passieren wir, auch viele
Bundesstaaten ziehen vorbei:
... in der Nacht erreichen wir ...
... Wüste, Wüste und Wüste, da erinnere ich mich an die Radtour ...
... alleine durch diesen Bundesstaat fahren wir fast 1000 km ...
Gina Terry Marsi Sue Amtrak Somewhere in Texas 10-7-96
... hier rammen wir eine Zugmaschine mit Hänger, die auf den Gleisen steht, gibt insgesamt eineinhalb Stunden Verspätung, Totalschaden am truck, wir vertauschen nur unsere beiden Lokomotiven und können in New Orleans, wo wir eine neue Lok bekommen, den Schaden begutachten ...
... vorbei an Zypressen, die im Wasser wachsen, und es geht über den Mississippi River und wir erreichen für einen kurzen Zwischen. New Orleans ...
... und ...
Dort macht uns Josephine zu schaffen, der Hurricane. So wird der Zug
umgeleitet, da eine hohe Brücke zu passieren wäre: Ist zu gefährlich. Für
diesen Umweg nehmen wir eine Verspätung von 8 Stunden hin. Den nächsten Tag
gibt es für alle im Zug freien lunch!
Leider erreichen wir Miami jetzt
nicht mehr am Abend, sondern in den frühen Morgenstunden. So teile ich mir mit
einer Frau aus Venezuela das Taxi nach Miami Beach: Erst spricht der Taxifahrer
von $ 20, während der Fahrt dann von $ 22 und als wir die Frau absetzen, stehen
schon $ 28 auf der Latte. Bis zu meinen Hostel kommen noch mal $ 2 dazu. Und
jetzt der Hammer: Der Taxifahrer will weder Kreditkarte noch Traveller Checks
nehmen! Und auf den hohen Fahrpreis angesprochen, meint er, es gibt einen Ort
in Miami Beach, bis wohin es $ 20 wären. Doch er kannte unsere Zieladresse,
hält Rücksprache mit dem Taxiunternehmen und bekommt den Fahrpreis bezahlt bis
auf den Cent genau.
Die verbleibenden zwei Tage in Miami Beach
verbringe ich mit am Strand bummeln, durch das Art Deco Viertel
streifen, Postkarten schreiben, Abstecher nach Miami unternehmen und
Abends - mit Roland, den ich hier kennengelernt habe - durch die Bars
cruisen:-)
(In Miami Beach gibt es kein InterNet Cafe; Das nächste
soll es im 30 km entfernten Fort Lauderdale geben:-(
Mit dem Silver Star - ab Jacksonville werden wir
vereint mit dem aus Tampa kommenden Teilzug, macht zusammen 2 Loks, 4
Baggage-, 2 Sleeper-, 6 Coach-, 1 Viewliner-, 1 Dining- und 1
Lounge/Dinette-Car - mache ich mich auf meine
letzte Bahn-Etappe:
Es geht an der Ostküste von Miami nach New York
City! Hier im Osten werden - etwas unkomfortablere - single level cars
eingesetzt für die 2240 km lange Strecke. Doch entschädigt werde ich
durch einen perfekten Fensterplatz, der gerade im nördlichen Abschnitt
der Strecke ungehinderte Sicht auf die vorbeiziehenden Wälder gewährt:
Und hier tut der Herbst ein wunderbares Schauspiel vollbringen. Die
Färbung des Blattwerks tut sich von einem tiefen Klallrot über Orange
und Gelb, Hellgrün - eigentlich alle Schattierungen von Grün, wenn ich
genau nachdenke - bis Dunkelgrün und Braun erstrecken! Die ganze Fahrt
durch die Bundesstaaten North Carolina und Virgina wird man des
Aus-dem-Fenster-schauen nicht müde! Und das sind zusammen 600 km!
12|10|96 The Silver Star: Ready to depart! (Miami - New York City)
In New York angekommen erwartet mich ein
phantastisches Herbstwetter:
Tiefblauer Himmel, eine schwach wärmende
Sonne, morgentliche Kühle und leichter Wind vom Atlantik her!
So läßt es sich bummeln:
...
... hat zwischenzeitlich die Preise von $ 12 auf $ 15 erhöht:-| zum ...
... zum Früstück und durch den ...
... lerne dort Alberto Arroyo kennen - für alle Gelegenheitsjogger vielleicht, alle Marathonläufer bestimmt ein - mittlerweilen hochdekorierter - Bekannter: Er begründete vor rund 60 Jahren die Joggingbewegung im Central Park, zu meiner favorisierten ...
"The helicopter above your head in the sky, the horns from the cars in the back, the Plaza to your left, animals around you, ... New York City!" und dann die ...
... hinab zum ...
... genieße den durch das perfekte Wetter unterstützte weiten Blick auf die Stadt der Städte:
15|10|96 The reservoir [STEREO]
15|10|96 Fifth Avenue, New York City
15|10|96 Empire State Building, New York City (from 88th floor to the.102nd floor)