A.S.: Ausrüstung vgl. die Alpentour im Jahr 2002 (Prolog/Vorbemerkung).
Alle Photos mit Namensteil "DSC" sind von Christian Gebauer, alle mit "imgp"
sind von mir.
Zuerst fahre ich mit dem Regionalzug nach München, treffe mich dort mit Christian (und Thomas) am Bahnhof und wir fahren mit dem Nachtzug nach Florenz. Das ist ganz komfortabel. Die Räder kommen dabei in den Fahrrad-/Gepäckwagen. Bei tollem Wetter kommen wir mitten in der Stadt an, kehren zum Frühstück auf unserem Weg zum Dom gleich in einer Bar ein. Da Christian noch gar nicht in der Toskana war, haben wir den Spagat zwischen (intensivem) Radtraining und Vorbereitung auf das Radrennen Milano-Sanremo auf der einen und Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie schönsten Landstriche auf der anderen Seite versucht. Auch die kulinarischen Köstlichkeiten der Regionen sollten nicht zu kurz kommen; aber das ist ja das Schöne beim Radfahren: Nur wenn man gut isst kommt man nächsten Tag gut über den Berg:-)
Nach dem Frühstück erreichen wir den Dom, umfahren ihn und rollen an diversen
Palazzi vorbei zum Arno. Doch bevor wir zur Ponte Vecchio fahren, biegen wir zu
den Uffizien ab und fahren am Rathaus vorbei. Über
die Ponte Vecchio hinüber schauen wir uns den Palazzo
Pitti an und fahren zur Piazza Santa Spirito.
Nach einigen Pannen beim Verlassen - wir verfahren uns auf
kleinsten Straßen, was der Stimmung aber
keinen Abbruch tut - der Stadt
Florenz steuerten wir auf das Herzen der Chianti-Region zu und
passierten Strada, Greve und Castilina in Chianti. Dort gab es dann eine erste
Weinprobe und wir bogen nach Osten ab, um Arezzo zu
erreichen.
Hier schauen wir uns nach der Hotelsuche in der Corso
Italia die Kirche Santa
Maria della Pieve mit dem Polyptychon von Pietro Lorenzetti von 1320 und
den vierstöckigen
Blendarkaden (mit Eingangsbereich)
an. Über die Piazza
Grande gingen wir noch hinauf zum Duomo vom
1033, um dann zum Abendessen
unter den Arkaden
am Piazza Grande Platz zu nehmen.
Gestern lief es bei mir noch gar nicht rund auf dem Rad: Die Beine waren wie
eine Mischung aus Blei und Gips. Von Spritzigkeit konnte keine Rede sein; aber
die ist bei einem Rennen wie Milano-Sanremo von Nöten! So wollen wir heute zu
Beginn flach starten und verlassen Arezzo nach Süden, wobei mir Christian an
einer Straßenkreuzung in's Schaltwerk rauscht. Ab
Sinalunga wird es etwas
hügeliger, bis wir über eine
kleine Nebenstraße von Torrita
di Siena (hier seht ihr mich
im Jubeltrikot des Rennens Milano-Sanremo 2005) - dabei
fahren wir schon an den Hinweistafels auf den Vino Nobile vorbei -
Montepulciano erreichen: Hier geht es dann nochmal paar 100 Meter zur Stadt
hoch.
Wir halten auf der Piazza Grande mit dem
Brunnen (vgl. auch Pienza) seinen bedeutenden Gebäuden inne, bevor wir in
das unscheinbare Restaurant
"Cittino" zum Mittagessen einkehren. Von dort fahen wir durch ein Tor der
alten Stadtmauer hinunter zur Kirche San
Biagio, die wir uns noch ansehen.
Dann machen wir uns auf in Richtung Montalcino, dorthin, wo der
Brunello angebaut wird. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch reizvolle
Landschaft; leider gesellen sich dunkle Gewitterwolken an's Firmament,
die immer dunkler werden:-( Und zu allem Überfluß kann ich
nicht mehr richtig schalten! Hat der Crash von neuerlich die
Schaltung verstellt? Wir rätseln und ich versuche die Schaltung zu
justieren, was aber nicht richtig gelingt. Da kommt Christian auf die
Idee, ob denn der Schaltzug nicht bald den Geist aufgibt? (Typisches
Indiz für einen bevorstehende Riss des Zuges ist ein sich nicht zu
justierendes Schaltwerk und ständiges selbststätiges Springen zwischen
den Gängen.) Und wirklich, einzelne Adern des Zuges hatten sich schon
in dem Schaltgriff verheddert! (Thomas lässt schön grüßen: Hey, hast
Du noch einen rechten Hebel übrig?) Mit
Hochgeschwindigkeit steuere ich auf
Pienza zu, um dem drohenden Gewitter zuvorzukommen. Auf der Suche nach
einem Radladen werde ich aber wieder 2 km zurückgeschickt. Tatsächlich finden
wir einen sehr gut sortierten Radladen, der die Schaltzüge auf Lager hat und
mir gleich zwei verkauft. Wieder mit Hochgeschwindigkeit
geht es zurück nach Pienza, wo ca. 10 Sekunden nach unserem Eintreffen ein
Gewitter losbricht! Unter der Markiese habe ich jetzt Zeit, den Schaltzug
zu wechseln und alle Adern aus dem Schaltgriff herauszuoperieren.
Wir entscheiden, hier zu übernachten und Christian macht das
Hotelzimmer klar. Abends genießen wir nach einem Stadtrundgang
bei toller
Aussicht in die
toskanische Landschaft bei wechselnden
Lichtverhältnissen und gutem Wetter Brunello- und Vino
Nobile-Weine! Der Ort Pienza ist mit 2150 Einwohnern klitzeklein: Aber
Papst Pio II wollte seine Geburtsstadt als "ideale Stadt" umgestalten,
was auch in Ansätzen gelang und noch heute eindrucksvoll zu sehen ist:
Der Piazza Comunale wird von den schönsten Gebäude eingerahmt
(u. a. dem Dom)
und bietet tolle Ansichten auf die Architektur (Gartenansicht
eines Palazzo, Gasse
zwischen Palazzo und Dom, Hausfassaden
am Piazza Comunale, nächtliche
Gasse, morgendliche,
verschlafene Piazza Comunale, Kirchen-
und Palazzo-Fassade, und
geruhsamem Spaziergänger) und die
umliegende Landschaft! Leider kam die Umgestaltung durch den Tod
Papst Pios zum Erliegen.
Abends mischen wir uns in einer typischen Pizzeria unter die Einheimischen ...
Wir frühstücken in der Bar am Platze und setzen unsere Reise in Richtung
Montalcino fort. Tolles
Wetter und tolle
Landschaft mit immer wieder wechselnden
Lichtverhältnissen begleiten uns dabei! An
S. Quirici d'Orcia vorbei erreichen wir mit einem
Anstieg die Stadt Montalcino, fahren aber gleich am
Rathaus und der Loggia vorbei zu einem Aussichtspunkt,
der einen guten Blick in die umgebende Landschaft bietet. Dann fahren wir durch
den Ort zu einer kleinen Bar und machen eine kleine Weinprobe zweier Brunello
Weine. So beflügelt:-) fahren
wir noch mal durch den Ort und steuern nach einer zügigen
Abfahrt über 400 Hm bei bestem
Wetter vorbei an zypressengesäumten
Wegen, die zu nett
gelegenen Landhäusern führen, über Buenconvento, Bibbiano und
Vescovado Siena
an.
Hier fahren wir durch ein gut erhaltenes
Stadttor in die Stadt ein und ich steuere wegen drohendem Regen gleich ein
(Blick
aus dem) Restaurant hinter dem Palazzo Comunale an. Prompt fängt der Regen
an, als wir zur Bestellung ansetzen! Das Essen schmeckt super lecker; so
gestärkt machen wir uns an die Mini-Stadtbesichtigung: Christian besteigt
zuerst den Torre des Rathauses mit toller Aussicht
über die Stadt und den Dom und auf
den Il Campo! Dann machen wir uns auf zum Dom, meiner Meinung nach einer
der schönsten überhaupt. Auf
dem Weg dorthin sehen wir uns schon die Überreste der geplanten Erweiterung
an. Christian besichtigt den Dom, während ich
draußen einige Regenschauer abwarte. Da es jetzt immer wieder anfängt zu
regnen, gehen wir zu einer mir bekannten günstigen Herberge hinter dem Il
Campo, die allerdings ausgebucht ist. Und als der Regen aufhört - und heute
auch nicht mehr anfängt - und die Sonne rauskommt, macht Christian noch schnell
ein Bild vom Rathaus mit
dem Il Campo und wir verlassen die Stadt.
Dabei muss ich eine Scherbe mitgenommen haben, der meinen Vorderreifen
aufschlitzt:-( Nach der Reparatur fahren wir
über Poggibonsi nach San Gimignano und beziehen dort in der Altstadt
ein Hotelzimmer (hier ein
Teil des Südflügel unseres Zimmer, also der größere Teil des Zimmers geht nach
hinten raus, ...). Abends
sehen wir uns die
Stadt an, gehen lecker essen und abends genießen wir das
gespenstige ruhige Ambiente
der Stadt!
Ein Hotel dieser Preiskategorie lässt sich nicht lumpen, was das Frühstück
angeht: Es gibt alles, was das Radlerherz begehrt ..., und noch mehr: Denn die
Panoramafenster geben den Blick von der erhobenen Position des Dorfes frei auf
die umliegende Landschaft!
Wir machen uns 'gen Westen auf, zuerst auf Nebenstraßen und über (Palazzo in)
Volterra - wo wir für die Stadtbesichtigung mal locker 450 Hm
investieren, die sich aber lohnen! - und erreichen nach einer zügigen
Abfahrt und ein paar schnellen, da ebenen, Kilometern das Meer: Marina
di Cecina! So
sieht Urlaub aus: Lecker
Cafe oberhalb der Brandung! An der
Küste, die immer wieder nette
Ausblicke bietet - wie hier mit
(ehem. Leucht-?) Turm - fahren wir über Livorno
- dort immer
am Hafen entlang, (unsere
Räder in) Marina di Pisa (meines dabei mit dem Behindset) und am Arno entlang nach
Pisa. Hier nehmen wir gleich ein Hotel in Sichtweite zum schiefen
Turm.
Bei bestem Wetter machen wir uns an die Inspektion des Ensembels: Turm,
Dom, Friedhof(smauern)
und Baptisterium: Eindrucksvoll,
wie es so arrangiert auf dem
grünen Rasen beisammensteht. Nach einem Barbesuch,
bei dem wir immer auch einen Blick auf die Wettervorhersage werfen,
schließen wir einen Stadtbummel über den Arno an, wo wir uns noch die kleine Kirche
Santa Maria della Spina am Arno
(mit
reich verzierter Fassade) ansehen. ... und schon ist wieder
Essenszeit:-) Auf dem nächtlichen Weg zum Hotel werfen wir noch einen
Blick auf das jetzt fast menschenleere Ensemble
um den Dom. Auch hier macht sich wieder bemerkbar: Wenn die Tagestouristen
mit den Bussen weggekarrt wurden, verdoppelt sich die
Schönheit der Sehenswürdigkeiten! (Ganz ähnlich ist es auch bei der
Übernachtung auf einem Paß; ich habe das auf dem Stilfser Joch, dem Penser Joch
und dem St. Gotthard mehrfach erlebt: Während tagsüber Horden von
Motorradfahrer, Bussen und Tagestouristen die Paßhöhe bevölkern, herrscht
während der Straßensperre - und ganz allgemein von abends bis morgens - eine
unberührte Atmosphäre: Es ist dann eine Stille zu vernehmen, Vogelkrächzen und
selbst die Geräusche des Vogelflugs in der Luft ist deutlich zu hören!
Vgl. dazu auch meine Beschreibungen am Stilfser Joch, St. Gotthard
oder Penserjoch.)
Zuerst geht es heute ein kleines Stück nach Lucca:
Die Stadt wollen wir uns auf Empfehlung eines guten Freundes ansehen. Und sie
hält eine vollständig
erhaltene Stadtbefestigung mit Toren
bereit sowie zwei sehr schöne Plätze, die wir beim Durchfahren finden. Zum
einen den
Platz (hier
mit Christian) an der Kirche San
Michele in Foro am alten römischen Marktplatz [30.9.2009] mit seiner tollen
Bebauung; auch der Innenraum der Kirche von 1143 überzeugt mich: Der recht dunkel
gehaltene Innenraum lässt das
einfallende Licht regelrechte Lichtinseln schaffen! Die Architektur am
Platz hält Jugendstilelemente
an wohl recht alten Häusern bereit. Zum anderen die Piazza
dell'anfiteatro: Die Häuser wurden 1830 auf den Ruinen eines römischen
Theaters aus dem 2. Jahrhunderts erbaut, deshalb die runde Form.
Mit diesen Eindrücken versuchen wir Lucca in eine bestimmte Richtung zu
verlassen, was uns erst nach mehreren Anläufen gelingt; über einen kleinen "Paß" und Camaiore erreichen wir
Pietresanta: Dort hält eine Kirche marmorne Kanzel aus einem Stück
bereit: Da die Kirche geschlossen ist, legen wir bei einem Regenschauer ein Mittagessen
ein; die Kirche öffnet aber bis dahin nicht, so
fahren wir an's Meer und über Marina di Massa e Carrara
an Marmorverladungen vorbei über La Spezia in Richtung
Portovenere: Dieser
Ort, genau wie Portofino in Richtung Genua, hat auf einer Halbinsel gelegen
keinen Durchgangsverkehr und soll ein Dorado für Segler sein. Wir wählen mit
einem Abstecher den Ort für unsere Übernachtung aus.
Der kleine Ort ist wirklich ganz nett (UNESCO-Weltkulturerbe!): Wir beziehen
eine Wohnung direkt im Kern des Orts am
Löwenbrunnen und gehen erstmal zur Festung
vor. Hier gibt's einen schönen
Blick auf steil abfallende Klippen, eine
felsige Bucht und die alte Stadtbefestigung. Am
Hafen gehen folgen wir noch etwas der Küste,
nehmen schon mal einen Appetizer um dann das Abendessen folgen zu lassen. Nachts
gilt auch hier: Der Ort ist wie ausgestorben!
Zuerst
fahren wir mit schönem Blick auf die Hafenstadt
Portovenere zurück nach La Spezia und suchen ein Radladen: Der
aufgeschlitzte Reifen hat dem neuen Schlauch zu einem schleichenden Platten
verholfen, den ich jeder Kurve deutlich spüre, ich muss öfters Luft
nachpumpen. Nach kurzem Fragen finden wir einen gut ausgestatteten Laden und
ich kann neuen Reifen und neue Schläuche. So geht es
dann den Bergrücken hinauf (mit Rückblick
auf La Spezia)..., wir kommen durch einen Tunnel in die Cinque
Terre!
Hier
herrscht allerdings Nebel bzw. fliegen die Wolken tief:-( Nur ganz
am Anfang können wir einen Blick auf das tiefer am Meer gelegene Riomaggiore
werfen. Nach Vernazza fahren wir mal hinunter und schauen uns das
Touristenspektakel im Ort an um nach einer kurzen Stärkung in der Bar wieder
zur Straße hochzufahren. Die
Wolken reißen nur
gelegentlich auf, was auch mal ein interessantes Fahren ist. Nach Levanto
will ich dem Küstenverlauf folgen, wir erreichen aber einen "unsicheren"
Tunnel, mit typisch übersetzen
Hinweisen:-) Danach steigen wir wieder auf - vgl. die Angabe der
Hm! - und biegen nicht nach Deiva Marina ab - da Christian von meinen Schilderungen über die Spezial-Tunnel
dort abgeschreckt wurde, und ich auch! - sondern geraten in einen
Regenschauer, überqueren die Autobahn und den Passo
del Bracco, um dann oben
noch mit etwas Wolken eine supertolle Abfahrt nach Sestri Levante zu
haben!
Hier entscheiden wir uns wegen der unsicheren Wetterlage in
den Bergen lieber für eine Fahrt an der Küste über Rapallo nach Genua:
Einmal den ausufernden Moloch passiert, bietet das Zentrum der Stadt bei
unserem abendlichen Stadtbummel viele schöne Einblicke: Kleine
verlassene Plätze in der Altstadt (wo wir auch ein Hotel gefunden haben),
wie auch in Siena gestreifte
Kirchen und der frisch
renovierte Hafen.
Wir verlassen Genua und fahren nach Voltri, wo wir den Passo del Turchino in
Angriff nehmen (die Abfahrt, die wir Sonntag beim Radrennen Milano-Sanremo fahren
werden). Am Paß mit
der Tunneleinfahrt biegen wir allerdings links ab und
folgen einer kleinen
Straße zum Passo del Faiallo auf 1061 m: Kaumst Verkehr! Tolle
Ausblicke! Und langgezogene Abfahrten folgen jetzt auf unserem Weg in's
Piemont! (Ich kenne die Strecke in umgekehrter Richtung: So herum gefällt sie mir
fast noch besser!) Da wir orthogonal zu allen Flußtälern fahren, ergeben sich
immer wieder Ausblicke in
die bergige Landschaft, wie hier zwischen Spigno Monferrato und Serole!
Barolo, unseren Etappenort, erreichen wir leider ab
Torre Bormida im Dauerregen:-( Viele Enoteca, Vinbars und Bars hätten
bei schönem Wetter am Wegesrand zu einer Pause eingeladen. So fahren wir direkt
zum Restaurant, was ich für den Abend ausgesucht haben: Es hat zu! Im Hotel
erfahre ich dann - nach einer wohltuenden heißen Dusche! - daß es gerade heute
und morgen geschlossen hat! Was ein Reinfall! Naja, nach einem Bummel durch den
Ort vorbei am Schloss Barolo,
mit
schönen Ansichten, kommen wir im Nachbarrestaurant aber noch auf unsere
Kosten.
Um die beiden letzten "Monsteretappen" (mit je 150 km und vielen Höhenmetern)
aus den Beinen zu kriegen, haben wir uns zu einer moderaten zweitägigen Anreise
nach Mailand entschieden (obwohl ich diese Strecke als Training auch gerne an
einem Tag fahre): Mit wenigen Höhenmetern und moderaten Geschwindigkeiten
wollen wir gute Beine bekommen für das anstehende Radrennen.
Zum Frühstücken fahren wir nach Castoglione Falletto zu Renza, doch die Bar ist
zu. So nehmen wir die Bar unten an der Straße (mit
Blick auf La Morra in den Wolken) und machen uns dann auf, meine
Lieblingsstrecke zu finden, eine der schönsten Straßen im Piemont! Diesmal
gelingt mir das auch: Denn diese Straße ist auf meiner Michelin-Karte nicht
eingezeichnet und nur wenigen zeige ich dieses Kleinod. Hier
seht ihr Christian in der Auffahrt und wie
er nach einem Photostopp einen kleinen Sprint hinlegt! Nach einigen Regenpausen
geht es über Lequio Berria eine klasse
Abfahrt auf kleinster Straße hinunter - z. T. mit Sonne! - und wir kommen
in's Belbo-Tal, dem wir - nochmals durch eine letzte Regenpause unterbrochen -
bis Alessandria folgen.
Zuerst wechseln wir vom Tanaro-Tal in's Po-Tal,
sehen uns kurz Valenza an und haben einen netten Blick auf den
Po. Dann geht es in
Mailand-San Remo-Manier an endlosen Reisfeldern
vorbei, wir überqueren auf einer Ponton-Brücke
den Ticino (Pontons
liegen dabei je nach Wasserstand mehr oder weniger im Wasser oder Kiesbett)
und erreichen in Gaggiano
den Naviglio Ticinese: Mailand bot wie
übrigens London auch (Little Venice ist davon noch übrig) ein großes Kanalnetz
(z. B. für den Transport schwerer Lasten wie Marmorblöcke), welches auch die
Innenstadt mit dem Umland und den schiffbaren Flußläufen verband. Diesen
Kanälen bin ich auch schon vom Lago di Maggiore über Turbigo und Abbiategrasso
nach Mailand gefolgt. Den
Naviglio Ticinese begleitet von Abbiategrasso ein Radweg, der eine elegante
Möglichkeit darstellt, recht autofrei in's Zentrum von Mailand zu gelangen.
In der Gegend des alten Hafenbeckens, in welches die Kanäle Pavese und Ticinese
münden, finden wir ein Hotel und machen uns mit einer alten
Straßenbahn auf in's
Zentrum zum Dom, den wir
zuerst von innen inspizieren: Das Gewölbe
und der Eingangsbereich
erscheinen dabei sehr dunkel. Dann steigen wir dem Dom auf's Dach, welches ein
paar schöne Aussichten auf die im
Gegensatz zum Innenraum strahlende marmorverkleidete Fassade und die
benachbarten Gebäude bietet. Auf der Suche nach dem Charme von Mailand
gehen wir durch das alte Castello
Sforzesco von 1300 und ich schaue mir die alte Jugendstil-Bar Magenta an
(hier
ein Detail). Abends gehen wir wieder zurück zu den Kanälen, wo wir am
Naviglio Ticinese speisen und abends
bei Live-Musik und einem Cocktail das Toskana-Touristik-Training beenden.
Die Abreise erfolgt nach dem Radrennen Milano-Sanremo mit den Freunden vom Verein im Minibus.
Viele Ecken in der Toskana kannte ich schon; sie sind aber so schön, daß man sie nicht oft genug besuchen kann. Außerdem habe ich auch Neues entdeckt: Z. B. Lucca und Volterra. Das Wetter war leider etwas wechselhaft; die Gesamtbilanz von über 1100 km, mehr als 12.000 Hm und der Besuch der vielen schönen Orte zeigen, daß es so schlecht nun auch wieder nicht gewesen sein kann:-)